(52:22, CD, Vinyl, Digital; Gentle Art Of Music/Soulfood, 22.09.2023)
Es ist mittlerweile ganze fünf Jahre her, dass uns Subsignal, DIE Progressive Rock Band aus dem Süden der Republik, mit “La Muerta” ein Studio-Album kredenzten. Nachdem die Band mit leicht verändertem Line-up (Ralf Schwager verließ das Quintett, Martijn Horsten aus Rotterdam ist dafür, nachdem er bereits auf der Tour 2018 am Bass werkelte, nun fester Bestandteil der Band und macht sie endgültig zu einem deutsch-niederländischen Unterfangen) bereits vor fast genau zwei Jahren mit “A Room On The Edge Of Forever” ein (akustisches) Lebenszeichen von sich gab und vor wenigen Wochen schließlich mit ‘Sliver (The Sheltered Garden) einen weiteren Vorgeschmack auf das nächste Album veröffentlichte, ist es im September 2023 endlich soweit: “A Poetry Of Rain” macht das halbe Dutzend an Studio-Alben voll.
Dabei klingt das neue Album der Band um Gitarrist Markus Steffen und Sänger Arno Menses exakt so wie es der Titel vermuten lässt – eine gewisse Melancholie bestimmt die Atmosphäre über die ganze Laufzeit. Die letzten Jahre gingen nun wahrlich an niemandem spurlos vorbei und machten auch um Markus Steffen, der sich für den Großteil des Albums songschreiberisch verantwortlich zeigt, keinen Bogen. So fußt die Stimmung zu einem guten Teil auf der Ausnahme-Phase der Corona-Pandemie, einsetzende Existenzängste befeuerten letzten Endes den Personalwechsel an der Bassgitarre. Und auch deswegen, so wird das Mastermind hinter Subsignal im Flyer zum Album zitiert, “schwelgen die zehn Kompositionen vor Sehnsucht und einer gehörigen Portion Wehmut”.
Was nun aber nicht bedeutet, dass “A Poetry Of Rain” ein todtrauriges Album ist. Tatsächlich geht es nach dem kurzen und verträumten titelgebendem Intro mit ‘The Art Of Giving In’ krachend los. Hier zeigt sich das Quintett in bester Spiellaune, rockt forsch drauf los, schlägt dabei Progrock-typische Haken und haut gleichzeitig eine ganze Salve der typischen Subsignal Trademarks raus. Und auch ‘Sliver (The Sheltered Garden)’, ‘Melencolia One’ und das kleine Riffmonster ‘The Last Of Its Kind’, bei dem sich im Soloteil ein Saxofon (gespielt von Marek Arnold) mit E-Gitarre, Bass und Drums battlet, schlagen in eine ähnliche Kerbe.
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Aber dann sind halt auch die ruhigeren Vertreter, die letzten Endes auch die Melancholie perfekt transportieren. ‘Marigold’ ist so ein Beispiel. Der Song fängt balladesk an und wartet von der ersten Sekunde mit wunderschönen Melodien auf. Spätestens beim gefühlvollen Refrain erinnert man sich dann wieder daran, was für ein ausgezeichneter Sänger Arno Menses ist. Und im Instrumentalteil demonstriert Gitarrist Markus Steffen einmal mehr, wie Gitarrensoli klingen können. Hier wird nicht gefrickelt um des Frickelns Willen – nein, alles ist hier ist songdienlich arrangiert und verzückt.
Noch etwas beeindruckender gerät das grandiose ‘Impasse’. Das aus Sicht des schreibenden Betreuers Highlight des Albums beginnt mit einer wunderbaren Melodie, die Mastermind Markus Steffen auf der Akustikgarre über einen leisen elektronischen Beat legt. Allein das klingt schon großartig, mit Arno Menses Gesang, der schon recht bald einsetzt, wird es dann zu einem Kunstwerk. Schließlich wird der Song vom ganzen Quintett getragen, um auf den letzen Akkorden wieder zum Anfang zurückzukehren.
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Auch die bis dato unerwähnten restlichen zwei Songs halten das Niveau oben. Von diesen markiert ‘Embers, Pt. 2: Water Wings’ dabei die Fortsetzung des 2011 auf dem Album “Touchstones” veröffentlichten Tracks ‘Embers, Pt. 1: Your Secret Is Safe With Me’. Und dazu passend spielt Ex-Mitglied David Bertok einmal mehr am Keyboard.

Bewertung: 13/15 Punkten
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Rezension: A Song For The Homeless (2020)
Interview-Outtakes u.a. zu “La Muerta” (2018)
Rezension: La Muerta (2018)
Rezension: The Beacons Of Somewhere Sometime (2015)
Abbildungen: Subsignal / Gentle Art Of Music
2 Kommentare
Hallo Andrew…”Touchstones” ist nicht das Debüt-Album von SUBSIGNAL, sondern “Beautiful & Monstrous”!!
Oh, natürlich. Vielen Dank den Hinweis. Ich ändere das mal direkt ab!