(40:43; Download, Eigenproduktion/Bandcamp, 05.05.2023)
Die Katzenfreunde aus dem hessischen Herborn und Gießen sind zurück. Hatte ja schon die Debüt-EP Times aufhorchen lassen, setzt das Quartett mit ihrem ersten Album “Desolation As A State Of Mind” ein wirklich dickes Ausrufezeichen.
Die Schubladen sind alle aus dem Schrank herausgerissen, und wir hören eine wilde Mischung aus Wave, Rock, Prog und allerhand Experimenten. Gleich die ersten beiden Songs ‘Me, Myself & I’ und ‘Elephant In The Room’ machen keine Kompromisse und knallen roh und direkt aus den Boxen. Was insbesondere die Brüder Kamil und Alex Siegel Bass und Drums veranstalten könnte man auch als Sting und Copeland auf Speed bezeichnen. Selten hat man eine Rhythmus-Gruppe in einem Quartett so dominant wahrgenommen. Da braucht es schon die expressiven Vocals von Sängerin Kim Hammann, die auch mal ein Megafon zu Hilfe nimmt, um sich Gehör zu verschaffen. Gitarrist David Kaliczok begleitet die Achterbahnfahrt kompetent songdienlich und hat das Selbstbewusstsein, gänzlich auf Soli zu verzichten.
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Thematisch behandelt das Album menschliche Abgründe mit all ihren derzeit beliebten Zutaten wie Egomanie, Manipulation und Missbrauch. Da wird sogar ein Reptil mit Namen Rasputin zum Leben erweckt. Wirkliche Leckerbissen sind das sphärisch unterlegte ‘Hide & Seek’ und das abschließende ‘Head Under Water’. Letzteres erinnert ein wenig an Dredg zu “El Cielo” Zeiten. Doch bis man zu diesem mächtigen Abschluss vordringt, darf man neben einem kurzen A-Cappela Stück mit dem Namen ‘Voices’ noch etliche stilistische Hackenschläge bewundern. Zwischen den beiden ruppigen Teilen von “La Resurrection Del Reptil Rasputin” einbettet erlebt man in ‘Cloudy Glasses’ sogar kurze floydige Momente.
Kurzum, “Desolation As A State Of Mind” sollte man keinesfalls verpassen und damit auch die Pläne unterstützen, das Werk möglichst bald in physischer Form (CD/Vinyl?) veröffentlichen zu können.
Bewertung: 13/15 Punkten
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