(59:05, CD, digital, Spheric Music, 10.01.2023)
Nach dem überaus erfolgreichen Debüt “Harmonic Ascendant” aus dem Jahr 1979 erschien schon im darauffolgenden Jahr das nachfolgende, auf Klaus Schulzes Innovative Communication Label veröffentlichte Album “Floating Music”. Bezogen auf den Albumtitel lässt sich festhalten: der Name ist Programm, denn genau das ist hier zu hören. Mit diesen Alben begann die Karriere des Aachener EM-Musikers, es folgte eine beeindruckende Zahl an hochwertigen EM-Alben, teils auch unter anderem Namen veröffentlicht. Nun hat Lambert Ringlage mit dieser Neuauflage das Zweitwerk des Musikers wieder in Erinnerung gebracht. Dass von dem Protagonisten ein konstant hohes Level aus Sicht des EM Fans zu erwarten ist, ist bekannt und hier bereits beschrieben.
Weit ausschweifende Arrangements sind auf dem Zweitwerk nicht zu finden, der titelgebende Opener ist mit neun Minuten Laufzeit gleichzeitig der Longtrack des (Original-) Albums. Berliner Schule Fans dürften Gefallen finden an den gut auf den Punkt gebrachten Kompositionen, die auch mal Spielzeiten von unter zwei Minuten zulassen. Dabei ist seine Musik durchaus melodisch gehalten, auch wenn eine gewisse Experimentierfreudigkeit in seine Kompositionen mit eingeht.
Als besonderes Appetithäppchen wurde dieser neu remasterten Version ein Bonus Track hinzugefügt, der der damaligen Herangehensweise etwas widerspricht, da es sich hierbei um einen echten Longtrack handelt, denn der – übrigens sehr passende – Titel ‘Floating in Slow Motion’ ist satte 23 Minuten lang. Die Musik ist in einem wunderbaren stetigen Fluss und hat teils meditativen Charakter, ohne jedoch langweilig zu werden. Auf halber Strecke ist kurz eine deutliche Ähnlichkeit mit Tangerine Dream zu spüren, doch das ändert nichts daran, dass auch diese Nummer eindeutig die Handschrift eines Robert Schroeder trägt.
Wie bei Veröffentlichungen von Spheric Music üblich findet sich auf der Coverrückseite wieder eine Etikettierung der gebotenen Musik, und die enthält neben den erwartbaren Schlüsselwörtern Berliner Schule, Ambient und “finest electronic music” auch den netten und durchaus zutreffenden Begriff „Retro-EM“. Passt!
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Spheric Music