Citadel – Decompose

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Citadel - Decompose (Eigenveröffentlichung, 04.11.2022) COVER(36:55, Digital, Eigenveröffentlichung, 04.11.2022)
Wenn die ersten sanften Klänge von ‘Decompose’ erklingen, dann könnte man leicht annehmen, es handele sich beim gleichnamigen Album um das Nachfolge-Werk zu Glass Oceans 2020er “The Remnants of Losing Yourself in Someone Else”. Doch wer nicht schon an der Stimme erkannt hat, dass es sich beim Sänger dieser Platte nicht um Tobias Atkins handelt, der wird spätestens beim zweiten Stück ‘Eons’ enttäuscht werden, denn wo sich Glass Ocean fast vollkommen dem loungehaften R’n’B-Prog hingaben, entblößt “Decompose” mit fortschreitender Spieldauer sein zweites Gesicht: nämlich Djent-lastigen Metalcore mit ordentlichem Durchschlag. Doch war der Opener ‘Decompose’ keine wirklich falsche Fährte, auf die man geschickt worden ist. Denn Citadel, wie sich die Band hinter diesem Album nennt, lässt diesen chillig-loungehaften Ansatz über die volle Strecke des Albums immer wieder aufblitzen.

Es ist ein ansprechender und weitgehend eigenständiger Ansatz, den die Australier hier gewählt haben, der in seiner Konsequenz aber weder so weit reicht, wie jener der bereits oben erwähnten Glass Ocean, noch der der britischen Sleep Token, die gleichfalls als Referenz für dieses Album genannt werden müssen.

Nichtsdestotrotz ist “Citadel” ein beeindruckendes Debüt-Album, welches seinen Schöpfern in nicht allzu ferner Zukunft einen Plattendeal einhandeln sollte. Denn das Zusammenspiel aus fast romantischen Passagen und knüppelharter Djent-Core-Keule dürfte ein für Genreverhältnisse breites Publikum ansprechen. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn einem das Brisbaner Quintett irgendwann auf dem Euroblast Festival über den Weg laufen würde.
Bewertung: 10/15 Punkten

Citadel - Decompose (Eigenveröffentlichung, 04.11.2022)

Besetzung:
Nat Patterson
Russell Miller
Liam Kelly
Dane Pulvirenti
Lewis Blakey

Diskografie (Studioalben):
“Decompose” (2022)

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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Overdrive PR zur Verfügung gestellt.

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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Citadel – Decompose

von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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