Wovenhand – Silver Sash

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Wovenhand – Silver Sash (Glitterhouse Records/Indigo, 04.02.22)(32:37; Vinyl, CD, Digital; Glitterhouse Records/Indigo, 2022)
Manchmal muss man lange in seinen Gedanken kramen, um das Album wiederzuentdecken, dessen Nachklang widerschallte, als man ein anderes, neues Album zum ersten mal auflegte (Sowas von! Bekräftigt die vergessliche, ewig kramende Schlussredaktion). Im Falle von “Silver Sash”, der aktuellen Scheibe von Wovenhand, trägt dieses Album den Namen “Secrets Of The Silver Tounge” und wurde vor mittlerweile 24 Jahre vom Deine-Lakaien-Sänger Alexander Veljanov als sein erstes Solo-Werk veröffentlicht. Es war eine Aufnahme, die durch ihre düstere Art-Noir-Ästhetik für lange Zeit einzigartig schien. Die nun aber, fast ein Vierteljahrhundert später, einen würdigen Seelenverwandten gefunden hat. Allerdings einen mit Post-Punk-Ättitude.

Wovenhand, das ist das Nebenprojekt von David Eugene Edwards, seines Zeichens Ex-Frontmann bei 16 Horsepower, und “Silver Sash” ist ihr mittlerweile neunter Longplayer seit 2002. Anders als vorherige Scheiben wurde “Silver Sash” komplett in Zusammenarbeit mit Chuck French geschrieben, auch bekannt als Gitarrist der Emocore-Gruppe Planes Mistaken For Stars. Und so dauerte es sage und schreibe vier Jahre, bis die beiden Künstler mit dem Ergebniss ihrer Kooperation zufrieden waren und “Silver Sash” endlich das Licht der Welt entdeckte. Und was da geboren wurde, das klingt unterschiedlich zu jedem anderen Album der Band aus Denver, Colorado. Weit in den Hintergrund gerückt erscheinen die Country- und Folk-Einflüsse, die früher so charakteristisch für Wovenhand waren. Melancholische Americana-Sounds, düstere Post-Punk-Anklänge und romantischer Gothic stehen däfür im Zentrum des Geschehens. Mit dem Ergebnis, das man am liebsten schellstmöglich zum nächsten Glas Rotwein greifen möchte. Und genau hierin liegen die Parallelen zu Veljanov, denn obwohl es auf “Silver Sash” viel wilder und streckenweise auch Synthie-lastiger zugeht als seinerzeit auf “Secrets Of The Silver Tongue”, sprechen beide Alben doch die gleichen Rezeptoren in den menschlichen Synapsen an.
Bewertung: 11/15 Punkte (FF 11, KR 11)


Tracklist:
1. ‘Tempel Timber’ (3:56)
2. ‘Acacia’ (3:28)
3. ‘Duat Hawk’ (3:25)
4. ‘Dead Dead Beat’ (3:21)
5. ‘Omaha’ (3:44)
6. ‘Sicagnu’ (2:37)
7. ‘The Lash’ (4:10)
8. ‘8 of 9’ (4:29)
9. ‘Silver Sash’ (3:24)

Diskografie (Studioalben):
“Woven Hand” (2002)
“Consider the Birds” (2004)
“Mosaic” (2006)
“Ten Stones” (2008)
“The Threshingfloor” (2010)
“The Laughing Stalk” (2012)
“Refractory Obdurate” (2014)
“Star Treatment” (2016)
“Silver Sash” (2022)

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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Starkult zur Verfügung gestellt.

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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Wovenhand – Silver Sash

von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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