(53:35, CD, Spheric Music, 2022)
Seit 2015 erscheint der Aachener Soundtüftler Robert Schroeder jährlich mit einer Neuerscheinung u.a. auch auf diesen Seiten. Bisweilen sogar mit zwei Veröffentlichungen in einem Jahr. Und da er schon lange im Geschäft ist, muss man sich nicht wundern, dass „Spaces of Dream“ bereits Album Nummer 43 in seiner unglaublich umfangreichen Diskographie ist. Dabei hat er im Laufe der Jahre seinen typischen Sound hervorgebracht – und weiter entwickelt.
Selbst für den Fan mag sich da ein gewisser Abnutzungseffekt ergeben und der Rezensent läuft Gefahr, unbewusst eine Kritik zu schreiben, die fast deckungsgleich mit einer alten Rezension ist. Aber das lässt sich natürlich auch anders sehen. Angesichts gewisser typischer Merkmale ist es immer eine Freude für den Schreiberling, eine neue CD in Händen zu halten und zu besprechen. Auch wenn es keine drastischen Unterschiede zum Vorgänger geben mag – es sind eben diese charakteristischen Elemente, die wieder zum Vorschein kommen, die dafür sorgen, dass auch „Spaces of a Dream“ wieder zu einem ausgesprochenen Hörvergnügen für den Freund Elektronischer Musik wird.
Das aktuelle Werk enthält sieben Titel, Spielzeit-technisch gibt es keine große Varianz, alles spielt sich im Bereich zwischen sechs und neun Minuten ab. Wie beim Spheric Music Label üblich, ist auf der Coverrückseite wieder eine Kurzbeschreibung in Form von Klassifizierungen hinterlegt. Hier heißt es: „Berliner Schule – Ambient – Chill Out – Finest Electronic Music“. Passt! Was nicht weiter verwundert, denn dies galt auch schon für vorangegangene Alben, und Schroeder hat keine signifikanten Änderungen in seinen Sound eingebracht.
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Bei einigen Titeln wurde Wert auf eine flotte rhythmische Untermalung gelegt, bestes Beispiel gleich der Auftakttitel ‚Dream Theatre‘. Kein Prog-Metal (dann hätte es auch die amerikanische Schreibweise sein müssen), sondern eine temporeiche Elektronik-Nummer. Erneut gehören die klassischen Mellotronsounds (spezielle wieder die typischen Chöre) zum Klangbild – alles andere hätte den Schreiberling auch gewundert – und enttäuscht. Melodische Synthesizerlinien, sphärische Sounds, ausgesprochen angenehme Klangatmosphären – dies alles gehört wieder zum Angebot des Aacheners.
Musterbeispiel für einen hervorragend gelungenen, typischen Robert Schroeder Titel auf „Spaces of a Dream“ ist ‚A Spiritual Journey‘ mit perlenden Synthesizern, Mellotronchören und vereinzelt eingesetzter elektrischer Gitarre – eine sehr starke Nummer! Schwachstellen sind nicht auszumachen, vielmehr wird auf durchgehend hohem Niveau unterhaltsame Elektronische Musik geboten. Der Schroeder-Fan wird sicherlich nicht enttäuscht!
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildungen: Robert Schroeder