Diablo Swing Orchestra – Swagger & Stroll Down The Rabbit Hole

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Diablo Swing Orchestra – Swagger & Stroll Down The Rabbit Hole (Candlelight, Spinefarm, 02.11.21) (1:00:51; Vinyl, CD, Digital; Candlelight, Spinefarm, 2021)
Diablo Cabaret Orchestra wäre aktuell vielleicht der passendere Name für die Avantgarde-Metal-Band aus Stockholm. Denn Swing, wie es der Name vermuten lässt, ist nur noch eines von vielen Stilelementen, welches die Formation in ihren progressiven Crossover-Metal einfließen lassen.
Musikalisches Cabaret nämlich ist es, welches das achtköpfige Ensemble aus Skandinavien hier auf “Swagger & Stroll Down The Rabbit Hole” veranstalten. Eine prächtige Revue mit buntem Programm, bei welcher die 13 Stücke die auftretenden Künstler sind. Musiktheater nicht nur für die Ohren, sondern für den ganzen Körper, da die Musik der Schweden ansteckend wirkt, gute Laune verbreitet und zum Tanzen anregt.
Vergleichbar in ihrem stilistischen Rundumschlag vielleicht nur mit den Faith No More der Mitte-90er-Jahre aber gleichzeitig noch so viel mehr. Denn das Diablo Swing Orchestra verbindet Metal mit Stilen, die selbst für Mike Patton und Co zu Zeiten von “King For A Day, Fool For A Lifetime” noch zu abwegig erschienen. Ein farbenprächtiger Reigen, der selbst “Pandora’s Piñata” in den Schatten stellt. Denn so kreativ wie das Orchester Stile von Metal und Prog, über Swing, Musical, Jazz und Gospel bis hin zu Folk und Techno miteinander verbindet, so leichtfüßig hat es noch nie gewirkt.

Es sind musikalische Freigeister vor dem Herren, die weiterhin den Swing leben, jedoch auch nicht davor zurückschrecken, dem mexikanischen Día de Muertos musikalisch Tribut zu zollen (‘Celebremos Lo Inevitable’).

Oder sich gesanglich auf Eurovison-Territorium vorzuwagen und stilistisch ähnliche Mittel zu benutzen wie die russiche Rave-Punk-Formation und ESC-Qualifikanten Little Big oder die südafrikanische Band Die Antwoord (‘War Painted Valentine’).

Dass das Diablo Swing Orchestra musikalisch auch Queen Tribut zollt, wie in ‘Jig Of The Century’, wird da schon fast zur Randnotiz.

Und obwohl scheinbar der Kreativität auf “Swagger & Stroll Down The Rabbit Hole” keine Grenzen gesetzt sind, passt am Ende alles doch irgendwie zusammen. Wie in einer Revue-Show eben, in welcher die unterschiedlichen Programme der verschiedenen Künstler einen Cabaret-Abend erst zu dem machen, was er ist. Gute-Laune-Musik, wie sie im Umfeld des Prog leider viel zu selten vorkommt!
Bewertung: 12/15 Punkten (FF 12, KR 12)

Tracklist:
1. ‘Sightseeing In The Apocalypse’
2. ‘War Painted Valentine’
3. ‘Celebremos Lo Inevitable’
4. ‘Speed Dating An Arsonist’
5. ‘Jig Of The Century’
6. ‘The Sound Of An Unconditional Surrender’
7. ‘Malign Monologues’
8. ‘Out Came The Hummingbirds’
9. ‘Snake Oil Baptism’
10. ‘Les Invulnéables’
11. ‘Saluting The Reckoning’
12. ‘The Prima Donna Gauntlet’
13. ‘Overture To A Ceasefire’

Besetzung:
Daniel Håkansson (guitar)
Pontus Mantefors (guitar, synthesizer, FX)
Anders “Andy” Johansson (bass)
Johannes Bergion (cello, backing vocals)
Martin Isaksson (trumpet, backing vocals)
Daniel Hedin (trombone, backing vocals)
Johan Norbäck /drums, percussion, backing vocals)
Kristin Evegård (lead vocals, piano)

Diskografie (Studioalben):
“The Butcher’s Ballroom” (2006)
“Sing Along Songs For The Damned & Delirious” (2009)
“Pandora’s Piñata” (2012)
“Pacifisticuffs (2017)
“Swagger & Stroll Down The Rabbit Hole” (2021)

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Rezension “No.2 Sing along songs for the damned & delirious” (2009)
Wikipedia

Abbildungen: Diablo Swing Orcestra

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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