(79:51, 77:40, DCD, Digital, Eigenpressung, Just For Kicks, 2021)
Das Jahr 2021 war aus den bekannten Gründen für viele Bands ein äußerst schwieriges aber ebenso kreatives, so gibt es zu Beginn des Jahres 2022 noch einige Alben, die es verdient haben, auch im Nachhinein betrachtet zu werden. Die aus Surrey & Hampshire (UK) stammende Formation Viriditas (lateinisch, wörtlich übersetzt “Grünheit”, früher übersetzt als “Männlichkeit”) gehört zu denen, über die man auch verspätet noch ein Wort verlieren sollte. Nach ihrem Debüt „Red Mars“ aus dem Jahr 2018 folgte 2021 jetzt „Green Mars“. Bereits „Red Mars“ war eine Sammlung von agilen, dynamischen und stets überraschenden Songs. Das Album basierte auf Ereignissen aus der gleichnamigen Trilogie des US-amerikanischen Science-Fiction Autors Kim Stanley Robinson. Wie bei seinem Vorgänger dienen auch „Green Mars“ die Inhalte des Buches als Grundlage der musikalischen Umsetzung. Die Musik orientiert sich an den Ereignissen und Emotionen, die sich aus den im Buch beschriebenen unterschiedlichsten Charakteren ergeben. Die Hauptstory handelt vom jungen Ausreißer Nirgal, der sich auf einer Reise der Selbsterfahrung befindet und dem Wissenschaftler Sax Russel, einem winzigen Introvertierten, der einen Weg findet, die bösen Absichten der planetarischen Regierung zu verhindern. Soweit zu den Inhalten der Science Fiction Trilogie (Teil 2). Zurückhaltung und Bescheidenheit dürfte bei Viriditas eher ein Fremdwort sein, so bietet die zweite Veröffentlichung eine voll gefüllte Doppel-CD mit sage und schreibe 157 Minuten feinstem Progressive Rock. „Green Mars“ ist ein wirklich energiegeladenes Album und ist letztlich auch das Ergebnis von zwei Jahren harter Arbeit der Band. Voller Wendungen und stilistisch nur schwer in eine eng umgrenzte Schublade zu zwängen. Dennoch können u.a. auch Erinnerungen an Spock´s Beard wach werden. Bei „Green Mars“ steht neben den interessanten Texten vor allem die instrumentale Virtuosität im Vordergrund. Diese schwankt zwischen melodisch, harmonischen Phasen über harte, dynamische Momente bis hin zu komplex, ja fast dissonanten Elementen. Dieser Cocktail generiert ein Wechselbad der musikalischen Gefühle, Fehlanzeige was das Thema Langeweile betrifft. Doch fordert diese Form der Umsetzung auch ihren Preis, man benötigt einerseits ausreichend Zeit, andererseits aber auch eine Menge Durchhaltevermögen, um das gesamte Album von A-Z durchzuhören.
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Nach „Red Mars“ zeigt die siebenköpfige britische Prog-Formation Viriditas mit „Green Mars“, was in ihnen steckt. Viriditas, eine Band mit Fähigkeiten, Ideen, Vielfalt und Energie und das gebündelt auf zwei Silberlingen.
Bewertung: 10/15 Punkten
Line-up Viriditas:
– Jonathan Wills / Drums & Percussion
– Mike Waters / Lead Vocals
– Julie Kvaerndrup / Lead Vocals (5,9,11,13,16), Backing Vocals
– Tom Williams / Guitar Solo (7,11,15), Guitars (1,2), 12-String Acoustic (14)
– David Stanton / Guitars (1,2,13)
– Mike Bridge / Guitar Riffs (13)
mit:
– Hannah Bridge / Lead Vocals (2,13,14,16,17), Backing Vocals
– Jez Davies / Clarinet (10), Moog & Hammond Organ solo (15), Saxophones (15)
– Alistair Beveridge / Guitar (2)
– Kiki Wong / Narration (1)
– Kim Stanley Robinson / Narration (15)
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Abbildungen: Viriditas