Vespero – The Four Zoas

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(70:06, CD, Vinyl, Cassette, Digital, Tonzonen Records, Bertus, 2020)
Auf ihrem aktuellen Album “The Four Zoas” befasst sich das russische Instrumentalquintett Vespero mit der musikalischen Umsetzung des in den Jahren 1795-1807 entstandenen Werkes “Vala Or The Four Zoas” des englischen Dichters William Blake. Stilistisch bleibt man seinen Psychedelic- bzw. Space-Rock-Wurzeln weitgehend treu, jedoch entwickelt sich aus verschiedenen Einflüssen von Progressive Rock, Kraut Rock, World Music, Folk bis hin zu etwas Post Rock ein überaus eigenständiger Klang- und Genre-Hybrid.

Da blubbern mal die Synthies, schweben die Sounds in ferne Space-Rock-Galaxien fort, wie z.B. beim Opener ‘Urizen’. Es wird aber ebenso mit mal expressiver, mal wild solierender Gitarre und expressivem Gegeige in ganz andere, recht krautige Sphären vorgestoßen (‘Tharmas’). Beim Track ‘Urthona’ ist wiederum klassischer Prog-Einfluss zu erkennen, verfeinert mit Mellotron-Teppichen und vertrackten Taktfolgen.

Das vitale Gesamtresultat wirkt dennoch erstaunlich homogen und stimmig, wird durch diverse Streichinstrumente und gelegentliche Flötenparts mit feierlicher Atmosphäre verfeinert. Vespero nehmen sich einfach von jedem Genre einen entsprechenden Anteil, wobei alles in erster Linie von treibender Rhythmik und lebendigen Soloexkursionen zusammengehalten wird.

Die sechs Titel (auf der CD Version noch um einen 21-minütigen Bonustrack ergänzt) dieses Konzeptwerks wurden mit folgendem Line-Up eingespielt: Ivan Fedotov (Schlagzeug, Drum Machine), Arkady Fedotov (Bass, Synthesizer, Blockflöte, Noises), Alexander Kuzovlev (Gitarre), Alexey Klabukov (Keyboards, Synthesizer, Trompete, Slide Whistle) und Vitaly Borodin (Violine). Zudem sind folgende Gäste mit von der Partie: Ilya Lipkin (Gitarre), Evelina Butenko (Violine), Alexandra Starkova (Cello) und Anna Anshakova (Viola).

Gemastered von Eroc verfügt das Album über einen satten, transparenten Sound und ist in folgenden Formaten erhältlich: limitierte Vinyl-Auflage in Orange Black Dust, limitierte Special Doppel-CD-Edition im Digipack mit Bonus “Liventure 2018-2019 Live Recordings”, sowie als Einzel-CD, Cassette und Digital.

Bewertung: 11/15 Punkten

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Abbildungen: Vespero / Tonzonen Records

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Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

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Vespero – The Four Zoas

von Kristian Selm Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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