Lankow & Brückner – Segmented Vision

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(75:51, CD, digital, Eigenproduktion, 2020)
Dass Musiker aus der Elektronik-Szene sich zu gemeinsamen Projekten zusammentun, ist nichts Ungewöhnliches. In diesem Fall handelt es sich um ein deutsches Projekt, bestehend aus dem Berliner „Soundscaper“ Volker Lankow und dem Mainzer Soundtüftler Michael Brückner. Dabei sind die Rollen wie folgt verteilt:

Volker Lankow – percussion / samples / soundscapes
Michael Brückner – synthesizers / keyboards / electronics

Das hat durchaus Aussagekraft, denn hier treffen Synthesizer-orientierter Ansatz und perkussive Expertise aufeinander. Dabei ist es gar nicht mal ihre erste Zusammenarbeit, denn sie haben bereits ein Album mit dem Namen „Monsoon Offerings“ veröffentlicht, das im April 2019 erschien. Waren es dort noch lange (11 Minuten) bis sehr lange (fast 35 Minuten) Titel, sind es diesmal zehn Titel, schlicht als ‚Segment I‘ bis ‚Segment X‘ durchnummeriert, mit Spielzeiten zwischen sechs und knapp zehn Minuten. Die beiden Musiker hatten 2015 zusammen an einer Jam Session teilgenommen und danach den Kontakt aufrecht erhalten, unter anderem auch weitere Konzerte mit Bernhard Woestheinrich gegeben.

Der Name Michael Brückner ist hier bereits schon einmal gefallen und durchaus lobend erwähnt worden. Zu Recht! Wer sich mit diesem Künstler beschäftigen möchte, braucht sehr viel Zeit, denn sein Back-Katalog ist riesig. Und das, obwohl die erste Veröffentlichung erst im Jahr 1993 erschien.

Volker Lankow erlernte seine Fähigkeiten im Perkussions-Bereich in Afrika und im Mittleren Osten und ist auf diesem Album ein wichtiger Faktor, denn seine Beiträge sorgen für frischen Wind und sind stets zu den richtigen Zeitpunkten eingeworfen. Es gibt sehr bedächtige, fast schon zur Meditation geeignete Phasen, in denen dann der Hörer auch tatsächlich nicht durch lautes und aggressives Schlagwerk aufgeschreckt wird, sondern die in ihrer Wirkung durch leise Perkussion wunderbar verstärkt werden. Doch genauso sind lebhafte Nummern vorhanden, die gerade durch den Einsatz der Perkussionsinstrumente zusätzlich an Energie gewinnen. Bisweilen erinnern Ausschnitte auch mal an einen gewissen Klaus Schulze.

Und so funktioniert das Zusammenspiel der beiden Musiker tadellos und macht das randvolle Album zu einem durchweg interessanten Hörerlebnis, das Freunde von Ambient, Electronica und Tribal Ambient ansprechen sollte. Persönliches Highlight des Albums ist ‚Section IX‘, ein wunderschöner, atmosphärischer Titel, in dem auch mal Mellotronsounds zu hören sind.

Von dieser Zusammenarbeit wird hoffentlich auch in der Zukunft noch zu hören sein.
Bewertung: 10/15 Punkten

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Abbildungen: Lankow & Brückner

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Lankow & Brückner – Segmented Vision

von Juergen Meurer Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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