(44:24, CD, Digital, Vinyl; Matador Records, 15.02.2025) Die neuerdings mit einem Drummer zum Trio vergrößerte Band ist in New York beheimatet und spielt einen sehr elektronischen Progrock wie er in den letzten Jahren immer populärer wurde. 2013 bereits gegründet ist ‚Nothing‘ aber erst ihr drittes Album. Das Schlagzeug tut der Musik gut, denn sie wirkt damit trotz aller Elektronik organischer als bisher. Manchmal swingt es sogar ein wenig, der Hörer wird wie in Trance mitgenommen mit mal einem groovigen, dann wieder lethargischen monotonen Rhythmus. Dazu klingt die Stimme von Nicolas Jaar immer ein wenig wie aus einer dichten Nebelwand emporsteigend.…
Autor: Marc Colling
(42:29, CD+DVD, Digital, Vinyl; White Knight Records, 16.4.2025) Man kann es drehen und wenden wie man will, aber Robert Reed und seiner Mannschaft gelingt es immer wieder, interessante Alben im Stile der altenglischen Folklore zu veröffentlichen. Natürlich höre ich schon die Nörgler, die vehement krakeelen, dass er alles bei Mike Oldfield abgekupfert hat. Tja,und von wem hat eben dieser Mike Oldfield abgekupfert? Diese Diskussion ist genauso überflüssig wie die Geschichte mit den Led Zeppelin Songs. Irgendwo sitzen halt immer die Unfehlbaren… Mit seinem vierten Album der Sanctuary-Reihe haben es Robert Reed und seine Kumpanen Les Penning an der Flöte, Simon…
(60:16; CD, Digital; White Knight Records; 04.04.2025) Red Bazar sind eine dieser Bands, die mich in der Vergangenheit zwar immer interessiert, aber eigentlich nie ganz überzeugt haben. Trotz Peter Jones, seines Zeichens auch noch Tiger Moth Tales und in meinen Ohren einer der besten Sänger im Progkosmos. Werden sie es mit ihrem neuen Werk ‚Blood Moon‘ diesmal schaffen? Nun, der Opener ‚Fall On Your Own Sword‘ ist schon mal sehr gelungen, hat ein Mörderriff und ist gesanglich absolute Oberklasse. Da kommt der folgende Titel ‚When The World Burns‘ gerade recht, um die Temperatur wieder zu senken. Wunderschön die einführende A-Gitarre,…
(61:01; Digital, CD; Sound Resources/Just for Kicks; 11.04.2025) Wenn man Bandcamp glauben darf, dann handelt es sich bei ‚Rogue‘ um das 29.(!) Album der Amerikaner. Davon kenne ich eine Menge, aber ich nehme es gleich vorweg: keines von denen war bisher so schlecht wie dieses. Mir ist unverständlich, dass es gleich mehrere Seiten im Netz gibt, die ernsthaft behaupten, progressive Musik zu bewerten. Dabei handelt es sich bei diesem Album um meist simple Kompositionen, die zu allem Übel auch noch oft mit 80er-Jahre Quietschesounds aus dem Synthie unterlegt sind. Hab ich da was verpasst? Ist unter den Hörern progressiver Musik…
(79:53; Digital, CD; MiG music; 28.02.2025) 1972 war für die Musikszene in Europa ein wichtiges und erfolgreiches Jahr. Der progressive Rock erlebte seine Blütezeit mit Bands wie Pink Floyd, Yes, ELP, Camel, VdGG und vielen mehr. Auch Rock und Glamrock erlebten einen Höhenflug mit T.Rex, Slade, Uriah Heep, Roxy Music, Deep Purple, Led Zeppelin usw. Doch es gab noch eine weitere Nische, wo sich viele Bands mit mehr oder weniger Erfolg tummelten. Krautrock war angesagt und die Speerspitze davon spielte oft in Deutschland. Amon Düül, Nektar, Hölderlin, Can, Guru Guru waren nur ein kleiner Teil dieses Kosmos. Die Band Janus…
(53:30; Digital, CD; MiG music; 13.12.2024) Der am 17. April 1948 in Prag geborene Jan Hammer ist den meisten ein Begriff durch zwei Songs: ‚Miami Vice Theme‘ aus 1984 und ‚Crockett’s Theme‘ aus Miami Vice II in 1987. Dass diese Musik nichts mit dem sonstigen Schaffen des Keyboarders zu tun hat, dürfte vielen gar nicht bekannt sein. Denn Jan Hammer ist eigentlich ein Jazzer und hat bereits Anfang der Siebziger mit namhaften Musikern zusammen gespielt. John McLaughlin, Billy Cobham, Jerry Goodman, Jack Bruce, Al Di Meola, Joni Mitchell und vor allem Jeff Beck. Mit diesem spielte er „Jeff Beck with…
(57:04, Digital, CD; Glass Castle Recordings/Just For Kicks, 04.03.2025) Die Band aus London mit dem langen Namen hat’s wieder getan. Das mittlerweile achte Album erscheint wie bei ihnen üblich in einem schicken Digipak mit Textbuch und weiteren Informationen. So macht Musikhören Spaß. Natürlich nur wenn die Qualität stimmt. Darüber braucht man sich bei den Engländern aber keine Sorgen zu machen. Wer nämlich auf den Sound des Duos steht, dem dürfte das neueste Werk zweifellos gefallen, denn es gehört definitiv zu den besseren ihres Schaffens. Das Album handelt von Physikprofessor Heisenberg, Nobelpreisträger in Physik in 1932, aber auch umstrittener Charakter beim…
(54:44; Digital, CD; Eigenveröffentlichung, 06.12.2024) Holla, mal wieder eine Progband aus Mexiko. Lange nichts mehr aus dem mittelamerikanischen Staat gehört seit Cast und Humus. Nicht die Band Humus aus Bayern, Humus aus Mexiko natürlich. Das Album wurde in Monterrey mit Hilfe einiger befreundeter Musiker aufgenommen und knüpft problemlos an andere Vertreter des Neo/Modern Prog an, was in den Ohren von Proggern in den letzten Jahren nicht immer positiv gemeint ist. Zehn Jahre nach ihrer Debüt-EP kommt das vierte Album der zwischen Juarez in Mexiko und El Paso in Texas pendelnden Band heraus und dürfte zumindest noch die konservativen Liebhaber dieser…
(15:39, Digital; Secretly Canadian, released February 21.02.2025) Noch nie etwas von Porridge Radio gehört? Macht nichts, ich auch nicht. Dabei ist die hier besprochene EP bereits der Schwanengesang der 2015 in Brighton gegründeten Band. Die Gründerin und Kopf der Band, Dana Margolin, widmet sich in Zukunft anderen künstlerischen Betätigungsfeldern, insbesondere der Malerei. Was angesichts der zwar nur vier Songs auf dieser EP richtig schade ist für den Indiefan, da diese allesamt überzeugen können. Bis Mitte 2025 haben die vier Musiker noch einige vertragliche Verpflichtungen als Liveband zu erfüllen, dann wird definitiv Schluss sein. Wer sie also noch einmal live erleben…
(47:37, CD, Vinyl, Digital; Sound Effect Records, 01.11.2024) Eigentlich besteht diese Band aus Griechenland nur aus dem Duo Ars Papatriantafillou und Fotis Xenikoudakis. Doch für ihr Debütalbum haben sie sich um drei Musiker verstärkt, die sich phantastisch eingefügt haben und es problemlos schaffen, die Progwelt der Siebziger Jahre wieder so darzustellen, wie die Fans das noch in Erinnerung haben. Es zischt, es zirpt und flötet unentwegt, die Hammond jubiliert und die Gitarre spielt abgehoben spacig. Und das durchgehend während der vier langen Tracks zwischen zehn und 13 Minuten – so als ob die damaligen Heroen alle persönlich mitgespielt hätten. Man…
(45:51; CD, Digital; Eigenveröffentlichung/Just for Kicks, 28.07.23/JFK-Import: 12.01.24) Mit etwas Verspätung, aber immerhin. Arch Echos drittes Album blieb ein bisschen länger auf meinem Stapel liegen, da diese Art von Musik mich weniger anspricht. „Diese Art von Musik“, das heißt in meiner Welt Musik, die sich nicht scheut, die Knüppel auszupacken mit Djent-Riffs, hammerharten Gitarren, einem fulminanten Bass mit einem wilden und stets präsenten Schlagzeug sowie gut hörbaren Keyboards, die das Ganze zusammenhalten. Ach ja, fast hätte ich noch vergessen zu erwähnen, dass mich instrumentale Alben dazu auch noch schwer erreichen. ‚Final Pitch‘ ist, bis auf den Titeltrack, rein instrumental. Was…
(38:24, CD, Vinyl, Digital; Sixteen Times Music, 04.11.2022) Die Betreuer unserer Seiten versuchen natürlich immer, so vielen Bands wie möglich eine Plattform zu geben, um deren Einspielungen zu besprechen. Auch die 2014 gegründete Schweizer Band Echolot ist somit auf unserer Seite, aber leider noch nicht mit ihrem letzten Album. Das wollte ich jetzt nachholen, obwohl das Album bereits vor rund zwei Jahren veröffentlicht wurde. Aber noch kein Nachfolgealbum erschienen ist. Bestellen kann man es schließlich immer noch und außerdem findet sich in unserem Land im Netz bislang keine andere Besprechung, was schade ist. Echolot spielen einen Doom Metal allererster Güte…
(36:23; CD, Digital; Samum Publishing/Just For Kicks, 1996/11.11.24/Import: 17.01.25) Das Album ‚The Dawn‘ erschien bereits 1996 in Russland, war aber damals noch nicht in unseren Breitengraden erhältlich. Andy Didorenko und seine Mitstreiter haben sich deshalb diesem frühen Album der Bandgeschichte noch einmal angenommen, und bis auf die Flötenspuren wurde es komplett neu eingespielt. Somit ist das Werk klanglich schon mal eine Ohrenweide, wie eigentlich immer bei dieser Band. Da mich das letzte Album ‚A Moment Of Peace‘ sehr positiv überraschte, tauche ich jetzt mal in die Anfangstage der Band ein. Zehn Tracks, davon sechs mit Gesang, werden uns von der…
(1:20:07, CD + DVD, Digital; MiG Music, 30.08.2024) Nach dem Ende von Cream und Blind Faith suchte ihr Drummer neue musikalische Ziele. Ginger Baker war sicherlich einer der besten Schlagzeuger, den die Rockwelt je gesehen hat, aber er war auch einer der schwierigsten Charaktere in diesem Schmelztiegel der aufstrebenden neuen Musikrichtung Ende der 60er/Anfang 70er. So verwundert es nicht, dass sein Projekt, afrikanische mit europäischer Musik in einem Big Band-Sound zu vereinen, leider nur sehr kurzlebig und dazu noch von vielen Wechseln begleitet war. Namen wie Steve Winwood (Traffic), Ric Grech (Traffic, Family, Blind Faith) oder Denny Lane (Moody Blues,…
(57:04; CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 01.09.2024) Ich war überrascht zu erfahren, dass seit ihrem Debüt im Jahre 2003 mit ‚Arcana‘ das bereits 14. gemeinsame Album der Eheleute Link/Nesmith aus den USA erschienen ist. Die beiden nannten ihre Musik früher mal „Cowboy Jazz“. Und nur sie allein werden wohl wissen, was damit genau gemeint war. Ich höre jedenfalls weder Jazz- noch Country- oder Cowboymusik auf dem aktuellen Album. Dafür aber seit einigen Alben viele progressive Anleihen bei unzähligen Bands aus der Hochphase dieser Musikrichtung der 70er. Das ist nicht im Geringsten abwertend gemeint, denn auf Anhieb kann ich das Duo keiner bestimmten…
(34:27; Vinyl, CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 29.11.2024) Das vierte Studioalbum des Duos aus den USA hat eine etwas ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Nachdem sich Oscar Fuentes Bills und Sepand Samzadeh 2003 durch eine Annonce in einem Musikjournal kennengelernt haben und 2007 ihr Debüt erschienen ist, arbeiteten sie auch in den Folgejahren zusammen. Es folgten zwei weitere Alben und zuletzt die Filmmusik für einen geplanten Dokumentarfilm, der aber nie realisiert wurde. Sei’s drum: Die Band entschloss sich schlussendlich zu einer Veröffentlichung, auch ohne einen zugehörigen Film. Außer dem letzten Track (feat. Durga McBroom) ist das Album rein instrumental gehalten. Der Sound ist klar und…
(52:38, Digital, CD; Eigenveröffentlichung/Just For Kicks, 15.11.2024) Die Kanadier bieten uns auf ihrem dritten Album seit 2011 eine gute Mischung aus mal krachenden, aber auch mal gefühlvollem progressiven Rock an. Man kann ihren Stil durchaus als Melodic Metal Progressive Rock bezeichnen. Das ist nicht despektierlich gemeint, denn ein eher gemäßigter (nicht mäßiger) Track wie das elfminütige ‚Dying Dream‘ mit gelungener Solopassage auf der Gitarre kann auch alte Proghörer durchaus noch begeistern. Dass der Song auch mal härter anzieht ist dabei die Kirsche auf der Torte. Mit Phil Burton und Simon Arsenault sowie dem diesmal nicht an der Aufnahme beteiligten Marc-André…
(53:21, Digital, CD, Vinyl; Cherry Red Records/Tonpool (Edel), 01.11.2024) Die mittlerweile 34-jährige Britin bringt mit „To Shoot Another Day“ ihr drittes Soloalbum unter die Leute. Ob ihre Musik je zur progressiven Sparte gehört hat ist umstritten, dennoch wurde sie 2023 vom Prog-Magazin zur Sängerin des Jahres gewählt. Sie passt jedenfalls in keine Schublade, was ja schon mal positiv ist, da wir doch alle immer auf der Suche nach neuem Hörfutter sind. Müsste ich ihre Musik in wenigen Worten beschreiben, wären Begriffe wie „vielschichtig, tiefgründig, abwechslungsreich, retro“ sicher treffend, aber auch „humorvoll“ würde dann Erwähnung finden.’Good To Be Damned‘ ist so…
(56:28; Vinyl, CD, Digital; Frontiers Music Srl, 18.10.2024) Für die italienischen Progger DGM ist das neue Album „Endless“ das bereits zwölfte in ihrer Karriere, die 1997 mit dem Album „Change Direction“ begann. Meine bisherigen Kontakte zu der Musik der Band sind marginal, denn der Progressive Metal aus ihrer Vergangenheit gehört nicht zu meinen Lieblingsrichtungen. Doch mit „Endless“ kehren sie ihrem bisherigen Sound ziemlich den Rücken zu – die Musik wirkt nun wesentlich ausgereifter und strukturierter im Gesamtbild. Gut möglich, dass es mit dem Konzeptalbum, ein Novum für die Band, zusammenhängt. Die Geschichte handelt übrigens von einem Mann in mittleren Jahren,…
(62:48, CD, Digital; Landing Records / Eigenverlag, 28.11.2024) Das zweite Album der Band aus Aschaffenburg erschien Anfang November 2024 mit einem Besetzungswechsel an der Gitarre, was aber an der grundlegenden Ausrichtung der Band nichts ändert. Diese bietet wie bereits auf dem Debüt eine Mischung aus Hardrock mit Hang zum Bombast, sowie auch mal sphärischen Retroprog. Instrumental ist das alles ganz ordentlich gemacht, nur der Gesang ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Mir persönlich klingt Florian Rickert zu anstrengend, weil man ihm anmerkt, wie sehr er sich vergeblich bemüht, den Shouter zu geben. Die Kompositionen sind aber durchaus gelungen und decken eine ganze Reihe…