
Jazz • Electronica • Trip Hop
(39:00; Vinyl, Digital, La Belle Kaki/Out Of (The) Blue/Membran; 07.11.2025)
Meine Lieblingsfarbe ist blau – genau, genau, genau! (frei nach DIKKA). Blau wie „Kind Of Blue“. Oder wie 'Blue Note'. Eben hier, auf "Blue Note", veröffentlichte Rémy Béesau seine ersten Alben. Bis der Franzose mit "La Belle Kaki" schließlich sein eigenes Label gründete. Und hier erschein dann auch mit „Une Fleur Et Des Papillons“ sein viertes Album. Eigentlich war es ein ambivalentes Ding, welches den Musiker schlussendlich zur Trompete brachte. Hin- und hergerissen zwischen Hip-Hop-Beatmaker und Trompeter zog Béesau, wie er sich künstlerisch hochwertig alsbald nannte, das Instrument der computergestützter Sounderzeugung vor und etablierte dich schon mit seinem ersten Album "Station Balnéaire" und einem Crossover aus experimentellem Jazz und Electronica nicht nur in der lokalen Szene. Zwischen Nils Petter Molvær, Christian Scott und Mark Isham flanierend schwingt sich nun auch "Une Fleur Et Des Papillons" auf, sich zu etwas ganz Großem zu entwickeln. Ob nun Bachscher Barock ('Là où les lucioles s'endorment') oder breakbeatige Exzesse ('PAS ENCORE'), hier bleiben viel Räume und Möglichkeiten zu stimmungsintensiven Ovationen in hell- bis dunkelblau, die Mal mehr ('Une Fleur Et Des Papillons') mal weniger schwermütig gerieten ('Petit Bonheur', 'No Rain No Flowers'). Gäbe es die von Bugge Wesseltoft initiierte New Conception Of Jazz nicht, dann hätten wir diese wohl spätestens jetzt mit Béesau. Warum dann nicht gleich New Innovation Of Jazz?
Bewertung: 14/15 Punkten
Besetzung:
• Rémy Béesau - trumpet, keyboards, drums & programming
• Antonin Fresson - guitars
• Edouard Monnin - piano & synthesizer
• Thomas Sega (aka Prince Lao) - synth & programming
• Emmanuel Camy - bass
• Vincent Tortiller - drums
Surftipp:
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Abbildungen: Béesau/Bandcamp

