(42:36; CD, Digital, Vinyl; Warner Music, 22.08.2025)
Sie gehören zu den großen alternativen Bands der letzten 25 Jahre, wurden gerne und oft zu schnell in die Nu-Metal-Sparte abgelegt und sind natürlich viel mehr als dies. Kommt nach Jahren eine neue Rille, bleibt meist nur die Frage, funktioniert die Platte als Ganzes, stimmt das Songwriting, schreibt die Band noch übergroße Hymnen? Spätestens wenn Dich nach wenigen Sekunden der Opener 'My Mind Is A Mountain' mit unmittelbarer Klarheit und Wall of Sound überrollt, bist Du schon drin in "Private Music" und die restlichen knapp 40 Minuten sind Deftones pur mit einer Abfolge an Songs, die in ihrer Dramaturgie, Abwechslung und Intensität lang nicht mehr so gestrahlt, wahlweise gebrütet haben. Sperriges, massives Riffing in 'Locked Club' findet mit den ätherischen Vocals und Aufbruchstimmung sein Fenster, 'Ecdysis' und noch viel mehr der Hit 'Infinite Source' schweben in Teilen in massivem Heavy -Shoegaze-Hall, haben einnehmende Melodien und Chino's Vocals sind absolut on Top. Latent aggressives Shooting bleibt natürlich ein Teil der Performance, nur sind die Melodien, die sphärischen Refrains so stark wie lang nicht auf den Punkt gespielt.
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Das driftend, sehr melancholische 'Souvenir' ufert, wogt und kämpft aufreibend als längstes Stück mit knapp über sechs Minuten. Dynamisch und verzweifelt, suchend klingen die Vocals im Refrain, warten auf den hoffentlich bald kommenden Morgen, ein mehr an Licht. Wie schön schmerzhaft das ambiente Fade Out des Songs greift und die ersten morgendlichen Lichtreflexe erahnen lässt, finde ich nur wundervoll.
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Brüchig agiert das melancholische 'I Think About You All The Time', bricht dann slow und heavy nochmal durch die Wolken – dafür treibt und drückt 'Milk Of The Madonna' um so mehr und geht etwas aus der meditativen Heavyness des Albums raus, setzt einiges an Endorphinen frei. 'Cut Hands' und das schwer eingängige 'Metal Dream' sind heavy, bedienen mit wütenden, auch mal Rap-affinen Gesang die andere Seite im Ausdruck der Band. Dies wird aber in keinster Weise überstrapaziert, tatsächlich setzen verschiedenste Dynamik-Verschiebungen, schöne Gesangs-Lines zusätzlich intensive Kontrastpunkte.
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Wie, wo, in welcher Form dieses Album über die Jahre seine Position in der Hauseigenen Diskographie finden wird, bleibt natürlich eine nicht zu beantwortende Frage. Ich für meinen Teil fand mich gut in die kurzweilige Abfolge ein und die meisten Songs sind einfach Killer. Die Geschichte der Platte, der Flow/Film funktioniert wie am Faden gezogen. Der Anteil an Rap-Vocals ist verschwindend gering, was ich für meinen Teil als sehr angenehm wahrnehme. Starke Rückkehr der Alternative-Helden mit großen Songs anno 2025.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Manuel-Head of PR zur Verfügung gestellt.