(39:24; Digital; Eigenveröffentlichung, 27.06.2025)
Der kongeniale Vorgänger "The Curvature Of Sound" war eines meiner Jahresalben in 2024 – wieso die Rezension dazu ausblieb, wissen wohl nur die Götter. Mit "Music For 6 Musicians" machen die Jungs aus San Francisco genau da weiter, wo der Vorgänger mit einem Wust an Wall of Sound und traumähnlicher Melancholie für Begeisterung und Nachhall sorgte.
Echodrone spielen eine opulente Variante des Cinematic Rock/Pop, integrieren Sound-Fragmente aus Shoegaze, Electronica, New Artrock, Ambient und Postrock auf hypnotisch-fließende Weise zu einem großen, intensiven Trip zusammen, der ähnlich eines Projektes wie Hammock im positiven Sinne eine unendliche Menge an Bildern und Emotionen heraufbeschwört. Irgendwo finden sich die großen Momente von Sigur Rós, Slowdive, Ride, Engineers, Au4, P.G Lost oder auch Steven Wilson im Ausdruck wieder.
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Die Musik pulsiert, berauscht, strahlt und hypnotisiert, inszeniert einen trippigen Flow, der besonders unter Kopfhörer dank der vielen melancholischen Synth-Flächen, perlenden Shoegaze-Gitarren und den permanent in Watte getauchten Vocals pure Hypnose und Eskapismus herstellt – so man es zulassen möchte. Typische Postrock-Sprach-Samples, ein ständig federnder Groove halten die Band stets im poppig eingängigen Habitus. Man spielt in den Wolken – Atmosphäre ist hier alles – aber ja, man darf auch episch ausladender Trip Rock/Pop dazu sagen – aus dem progressiven Blickwinkel natürlich betrachtet. Der bassige, stets in dynamischer Wall of Sound driftend hymnische Rock hat seine ganz eigene, in sich ausbalancierte Harmonie. Leise/Laut-Dynamiken, eine Art entrückte Melancholie stellen das Fundament, innerhalb der die Band einen feinen, episch aufgeladenen Reigen vollführt, der dank der opulent produzierten, stets schwebend ambienten Sound-Flächen automatisch seine Sogwirkung erzeugt.
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Im Vergleich zum epischen Vorgänger spielt man mit knapp 40 Minuten diesmal fokussierter und das Album wirkt wie ein einziger langer Song. Wunderschön perlende Gitarren-Akkorde, dicht gestaltete Drums/Bass-Arrangements und ein Gesang, der sich als ein weiteres Instrument versteht. Stattdessen, ohne viel Selbstdarstellung ist er mehr ein Raunen, Flüstern und Sehnen und mit der Nähe zum Postrock, dem ständigen Erhaschen des großen Wall of Sound-Moments ist man dem Zeitgeist nah und sollte Freunde des emotionalen Post-/New Artrock mit Shoegaze/Pop-Einflüssen ein weiteres atmosphärisches Kleinod entdecken lassen. Ich liebe diese Band und besonders der Vorgänger sei hiermit nochmal wärmstens empfohlen.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Line-Up:
Eugene Suh
Brandon Dudley
Mike Funk
Andy Heyer
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Abbildungen: Echodrone