
(58:40; CD, Digital; Lynx Music/Just For Kicks; 17.10.2025)
Als erstes hätte der Krakauer Frontmann Ryszard Kramarski mit seiner polnischen Neo-Prog-Band Millenium ein Fleißkärtchen verdient. Unzählige Veröffentlichungen gehen seit den letzten 25 Jahren auf sein Konto und das nicht alleine mit Millenium. Framauro, Ryszard Kramarski Project (tRK Project) und FatherSon sind weitere seiner vielfältigen Aktivitäten. Mit insgesamt über 30 Veröffentlichungen (Studio, Live, Remixes und Boxen) dürfte Millenium die aktivste aller polnischen Prog-Formationen sein.
"The Lost Melodies" ist das aktuelle Werk und pünktlich zum 25-jährigen Bandjubiläum erschienen. Für die Fans erfreulich, da das Studioalbum neben neuen Songs auch exklusives, bisher nicht veröffentlichtes Material beinhaltet. Im Mittelpunkt steht der 15-minütige Longtrack, eine Suite, auf der alle drei Sänger (Dawid Lewandowski, Łukasz Gałęziowski, Marek Smelkowski) erstmals gemeinsam die Vokals übernehmen. Wer Millenium die letzten Jahre aufmerksam verfolgt hat, weiß genau, was ihn erwartet und dass Produzent und Musiker Ryszard Kramarski wie selbstverständlich das Heft in der Hand hält. Daran hat sich auch 2025 nicht viel verändert, so stehen die Polen weiterhin für den typisch polnischen Neo-Prog.
Es sind die bewährten melodischen, teils epischen Kompositionen verpackt im modernen Sound, der am Ende Millenium auch ausmacht. Dabei muss natürlich nicht auf die atmosphärischen, gefühlvollen Prog- Elemente verzichtet werden, die oftmals den kleinen Unterschied zu vielen Genre-Vertretern ausmachen. Neben der bekannt ordentlichen Gitarren- und Keyboardarbeit werten Millenium ihr Album durch ergänzende Saxophon- und Flöteneinlagen auf. Ob hingegen der zwischenzeitliche Vocodereinsatz tatsächlich eine Bereicherung ist, sei einmal dahingestellt.
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Wie schon bei früheren Millenium Alben zeigen allerdings doch einige Titel des aktuellen Jubiläumsalbums die ein oder andere leichte Schwäche. Vielleicht liegt das an den zahlreichen Aktivitäten des Frontmanns und nicht ganz auszuschließenden Abnutzungserscheinungen. Denkbar ist aber auch, da die Polen neben neuen Songs jetzt ihr Archiv genutzt und älteres Material mit verwendet haben, dass da nicht alles auf höchstem Niveau war. In seiner Gesamtheit kann man aber "The Lost Melodies" durchaus positiv bewerten. Für Fans der Band dürfte die Jubiläumsausgabe ohnehin ein Muss sein.
Bewertung: 9/15 Punkten
Songs / Tracks Listing:
1. The Lost Melodies (15:12)
2. Past the Veil of Clouds (6:43)
3. Something Ends, Something Begins (7:15)
4. Save Me (6:25)
5. To Err is Human (Alternative Version) (4:26)
6. L.Y.C 2024 (7:25)
7. Hope Dies Last (Alternative Version) (4:02)
8. River of Love (3:32)
9. That Was 30 Years Ago (4:00)
Total Time 58:40
Line-up / Musicians:
• Dawid Lewandowski - Vocals
• Łukasz Gałęziowski - Vocals (track 1,8 )
• Marek Smelkowski - Vocals ( track 1,4 )
• Piotr Płonka - Guitars
• Łukasz Płatek - Saxophone / Flute
• Krzysztof Wyrwa - Bass / Warr Guitar
• Grzegorz Bauer - Drums
• Ryszard Kramarski - Keyboards / Acoustic & Electric Guitars / Vocoder
Surftipps zu Millenium:
• Facebook Ryszard Kramarski
• Wikipedia
• Rezensionen, Liveberichte & Interviews
Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Millenium / Lynx Music

