Doom Metal • Stoner Doom • Drone
(43:30; Vinyl, CD, Digital; Octopus Rising/Argonauta Records; 28.11.2025)
„Wird die Flachheit mit Blut steigen? Was liegt darunter? Azurblaue Landschaften atmen die Qualen von Geist und Fleisch aus, während wir auf den gewaltigen Abgrund des unsterblichen Nichts treiben. Dort, wo unsere Sinne uns täuschen, wartet eine Geschichte darauf, erzählt zu werden."
Gute Laune, Tempo und Rock'Roll – ne halt, das waren ja die anderen. Vast Pyre wollen es nach ihrem gut beachteten Debüt erneut wissen, haben den Galgenstrick bereits in der Hand, um Dich dahin zu führen, wo es langsam und schmerzhaft weh tut.
Zäher, wabernder Doom Metal, Fuzz, Stoner, Sludge, Drone und Noise gibt's obendrauf im Schraubstock aus Apokalypse und Klaustrophobie. Ja, es wird eng hier, es zerrt und presst, erreicht zwar längst nicht den schleifend quälenden Todes-Rhythmus früher Esoteric – man will aber trotz kleiner rockiger Ausrutscher, dass der Hörer leidet mit diesem düsteren, irgendwie intellektuell präsentierten Doom.
'Begotten' mit seinen knapp elf Minuten prescht erstmal wie von der Leine gelassen mit fuzziger Heavyness, psychedelisch verfremdetem Gesang nach vorn, aber Vast Pyre sind Doom und den bekommst Du recht schnell mit aller Gewalt und rückkoppelnder Konsequenz. 'Tenebrosity's Path' lebt von einer stoischen, dreckigen Doom-Gewalt – feiert ebenfalls mit klassischen Fuzz/Stoner Riffs – die gerne mal monolithisch in die Wolken zeichnen – aber Du musst für diese monotone Gangart etwas ausgeschlafener sein als sonst.
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Der klagende, gerne mal psychedelisch in Hall-getauchte Gesang wird mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack treffen – um so gelungener wirken temporär die episch/opulenten Chor-Phrasierungen. Da setzt man mal gezielt atmosphärische Höhepunkte. Konsequent malt 'The Untold' in schwarz – zähe Riffs werden zum Glück mal mit kleinem Schub und Drive-Momenten ins rockige Mid Tempo überführt, sodass auch hier etwas Farbe ins Spiel kommt.
Derbere Growls und Feedback-artige Gitarrenschleifen finden sich immer wieder im Heavy-Sound der Eisenacher, sogar über ein Paar richtig melodische Gitarren-Licks im weiteren Verlauf frischt man das triste Setting etwas auf und dies bläst dem erbarmungslosen Prozedere hier und da etwas frische Luft in die staubigen Ecken.
Wenn dann mit dem gruftigen Zehnminüter 'Perdition Fatal' die letzten Lichtstrahlen verschluckt wurden – sinistre Intro-Akkorde mitternächtliche Stimmung kreieren – man erneut in Keller-Katakomben hinabsteigt – dann hast Du es fast geschafft und es wird Dich garantiert erstmal nach etwas heiterem Rock'n Roll dürsten. Heavy produziert, intensiv und konsequent lichtlos in der Performance, das sind Vast Pyre auf "Bleak". Empfohlen für Freunde von Conan, Slomatics und Electric Wizard.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Besetzung:
• Ch. Wallstein - Drums, Vocals
• A. Först - Gitarre
Surftipps:
• Bandcamp
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Grand Sounds PR zur Verfügung gestellt.



