Soundtrack • Electronica • Shoegaze
(36:16, CD, Vinyl, Digital, Mute, 31.10.2025)
James Chapman alias Maps hat tatsächlich eine dunkle Vergangenheit. Denn 2014 und somit zwischen seinen beiden Platten „Vicissitude“ und „Colours. Reflect. Time. Loss“ entstand „Welcome To The Tudor Gate“ als quasi Soundtrack zu einem Film, den der Shoegazer damals nur im Unterbewusstsein mitbekam. „Inspiriert von einem Film, dessen Spuren ich nie wiederfinden konnte, machte ich mich daran, einen geheimnisvollen, seltsamen und unheimlichen Soundtrack mit Anspielung auf das Fantastische zu kreieren. Ich stellte mir einen Protagonisten vor, der sich in ein unheilvolles Land mit riesigen Wäldern voller mysteriöser Wesen wagt – wo Magie real ist, und Hexerei gefürchtet wird.“ Womit das Album auf einer Art somnambulen Ereignishorizont basiert. Ja, „Welcome To The Tudor Gate“ ist, lässt man das bisherige Werk von Maps Revue passieren, durchaus als düster zu klassifizieren. Jedenfalls in seinen Anfangssequenzen, in welchen sich der o.a. Protagonist in den verwunschenen Wald wagt. So sind die ersten beiden der acht in Chapter eingeteilten Tracks auch die ausladendsten und nebulösesten. Vollkommen in instrumental unterstreicht der fiktive Soundtrack Chapmans Gespür für einzigartige Soundscapes, die mal postrockenden Pathos (‚Chapter Six‘), mal harsche Industriallandschaften (‚Chapter Two‘) oder mal Neonlicht-igen Krautrock (‚Chapter Three‘) mit sich bringen. Immerhin wird nach über zehn Jahren dieser lang verschollene Soundtrack nun doch noch veröffentlicht.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Maps/Bandcamp

