Dark Folk • Post Ambient • Drone Pop
(37:50; Vinyl, CD, Digital; Lay Bare Recordings; 07.11.2025)
Der sehr gelungene Vorgänger "Dheghom" war so eine perfekt inszenierte Nischen-Veröffentlichung. Für die dunkle Jahreszeit wie geschaffen, spielte die Künstlerin sehr gekonnt mit vielen Einflüssen aus Dark Folk, Goth, Drone, Postrock, Ambient und ätherischem Pop. Mit "Still Life" geht es erneut in nächtlichen Klaviaturen weiter. Die Welt ist aktuell düster, die Aussichten dünn bestellt und der dunkle Sound der Exil-Italienerin forciert diese dunkle Stimmungen und Gemütslagen in jeder Note.
Ich durfte erfreulicherweise Kariti im Juli beim Ancient Echoes erleben und auch dort passte die Künstlerin mit ihren dunkel-atmosphärischen Drone/Folk Songs perfekt zwischen all die anderen Künstler.
Kariti: “These songs are the aftermath of being galvanized into a disillusioned reflection on human life and the way it is lived by most of us in the world in its current state.”
Aufwühlendes Piano, Störgeräusche, Noise, elegisches Crescendo bestimmen das eröffnende 'Nothing'. Step by Step wird der orchestrale Teppich ausgebreitet, die ätherisch emotionalen Vocals der Künstlerin sind eh ein Qualitäts-Garant. Minimal, aber direkt bringt Dich Kariti in ihre Welt und mit sanft ambienten Akkorden dieser ganz eigenwilligen Variate des dunklen Post Folk verzaubert auch das folgende 'Stems'. Wie immer für Kerzenschein und späte Stund geschriebene Klänge, die manch Künstlern wie Jonathan Hultén oder Nero Kane in Sachen moderner Goth-Atmosphäre und Eindringlichkeit nahe stehen.
Feine driftende Effekte auf der Gitarre – aber mit Fokus auf den Vocals wärmt dieser minimal eindringliche Sound der Exil-Italienerin vortrefflich. Ein einsames Piano-Thema umschmeichelt den Hörer im Titelsong, der dann mit sanften Noise/Drone-Effekten etwas verdichtet wird, aber niemals seine melodiös fragile Struktur verliert – gar zerstört bekommt. Etwas Twin Peaks Flair atmet das sensitive 'Purge' – außerdem schwingt einiges der guten alten Heavenly Voices Wave-Ära wie Black Rose, Ordo Equitum Solis oder Black Tape For A Blue Girl im Sound mit...hmmm.
'Suicide By A Thousand Cuts' driftet und schabt mit ätherischen Drone-Gitarren, großartigen Vocals mit wundervoll tragender Melodie, die sakral und spirituell aufgeladen anmuten. Das nächtlich einsame Piano in 'Fragile' klingt auch so – sanfte Drones sowie Gesang in der Heimatsprache versprechen Exoten-Bonus.
Wieder bekommt mich Kariti mit ihrer sehr winterlich minimalen Stimmungs-Musik, tollem Drone Folk und Piano-Elementen, die natürlich dank der emotionalen Vocals eine ganz spezielle Sprache sprechen und in vielen Details qualitativ verdichten konnte zum schon sehr gelungenen Vorgänger. Stimmungsvolles, erneut sehr empfehlenswert düsteres Album für die kurzen dunklen Wintertage.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Earsplit PR zur Verfügung gestellt.


