Post Hardcore • Punk Rock • Post Rock • Art Rock
(43:25; Vinyl, CD, Digital; Epitaph/Indigo Records; 03.10.2025)
Mit "Horizons/East" hatten Thrice ein Album vorgelegt, das suchend, atmosphärisch, introspektiv war. "Horizons/West" setzt genau dort an, wo das Vorgängeralbum endete. Schon 'Blackout' öffnet die Türen in diese neue Welt: melancholisch, verträumt, und doch explosiv, wenn nach rund zwei Minuten ein Break einschießt, das in einen Punk-Rock-Chorus mündet, in dem Härte, Wut und Wärme aufeinandertreffen. Kurz, prägnant, aber unverkennbar – eine Brücke zwischen den Post-Hardcore-Wurzeln der Band und dem weiten, neuen Sound.
Dann 'Gnash'. Knarzender Beginn, leicht verzerrter Gesang, sofort ein harter Breakdown. Heavy as fuck, wabernde, knarzende Keys, tiefer Bass, Wut in jeder Note. Noch mehr Energie als auf "Horizons/East", noch ein Volltreffer. Man spürt die Dringlichkeit, die Spannung, die Härte – und doch bleibt alles kontrolliert.
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'Albatross' schlägt einen anderen Weg ein: leicht, zart, fast süßlich. Rhythmik, schnell und pulsierend, trifft auf Melodie, die verführerisch und eingängig bleibt. Der Gitarrenklang strahlt, der Chorus bleibt hängen, die verletzliche Seite der Band tritt hervor, eine Seite, die man nicht erwartet, die aber sofort packt.
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'Undertow' beginnt fast a cappella, extrem zart, getragen von sanften Keys, bevor eine verzerrte, dunkel flirrende Gitarre einsetzt. Kurz vor Ende setzen Distortion-Passagen ein, nur um wieder in bittersüße Sanftheit zurückzufallen. Tief unter die Haut, bittersüß, sehnsüchtig – hier schimmert *Elbow* durch, diese subtile, emotionale Tiefe, die einen nicht mehr loslässt.
'Holding On' öffnet sich als Pop-Punk-Nummer, treibend, auf den Punkt, typisch Post-Hardcore, und man denkt unweigerlich an Jimmy Eat World.
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Dicht darauf folgt 'Dusk', ätherisch, ambient, ein wenig creepy, ein Moment des Atmens, des Innehaltens, bevor 'The Dark Glow' einen weiteren Stilwechsel einleitet. Reduzierte Passagen wechseln mit postrockartigen Ausbrüchen; Dynamik und Klangwälle treffen aufeinander, Spannung, die man fühlt, die man hört, die man nicht loslässt.
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'Crooked Shadows' startet mit einem wohlklingenden Bassintro, das an Mad Season – Wake Up erinnert, Gitarren leicht post-punkig, der Chorus trägt New-Model-Army-Anleihen. 'Distant Suns' entfaltet sich wie ein heilender Moment: Gitarrensound, Gesangslinie, alles verschmilzt, Gänsehaut. Klang und Emotion werden eins.
'Vesper Light' überrascht erneut: Falsett-Gesang, meditativ, spirituell, klingt wie Dredg trifft Tool, aber unmissverständlich Thrice. Ein Lichtblick zwischen den dichten Tracks, ein Moment, in dem alles stillzustehen scheint, bevor die letzte Reise weitergeht. 'Unitive/West' setzt den atmosphärischen Schlusspunkt: Droneartige Synthies, behutsame Xylophonklänge, warmer, markanter Gesang, der langsam im Nichts verschwindet, die Reise ausklingen lässt, die Atmosphäre hält – bis zum letzten Ton.
"Horizons/East" war die Suche, das Tasten, das Experimentieren. "Horizons/West" ist die Antwort: dichter, wuchtiger, emotional direkter. Post Hardcore, Ambient-Elemente, postrockige Weiten – Härte, Wut, Wärme – subtil gesetzt, jeder Song ein eigener Moment, jede Passage trägt, jede Note bewegt. "Horizons/East" bekam 12/15 Punkten, "Horizons/West" einen mehr – eine Entwicklung, die Thrice eindrucksvoll aufzeigt.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Besetzung:
• Eddie Breckenridge - Bass
• Riley Breckenridge - Schlagzeug
• Dustin Kensrue - Gesang & Gitarre
• Teppei Teranishi - Gitarre
Surftipps:
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Starkult: zur Verfügung gestellt.