Doom • Blackgaze • Postrock • Ambient
(46:15; Vinyl, CD, Digital; Lay Bare Recordings; 26.09.2025)
Martina Horváth (Thy Catafalque) und der holländische Hans Dampf in allen Gassen Jason Köhnen (Celeastial Season, Bong-Ra uvm.) sind mit ihrem modernen, sehr ätherischen Doomgaze auch bereits bei ihrer dritten Rille angekommen. "Transcendental" klingt auch so und schließt an den melancholischen Doom der Vorgänger an, führt ihn letztlich weiter mit den lieben gelernten, sehr orchestral/ätherischen Mitteln.
Ähnlich eines Projektes wie Ison spielt man seine moderne Form des Doom mit ambienten Strukturen, driftet gerne mal kosmisch in die nächtlichen Weiten, hat definitiv wieder weit ausholende Schwingen. Melancholisch, dunkelgrau nutzt man Goth-like Synths – kraftvolle, druckvolle Riffs profitieren von kristallklaren Klang der Produktion und wenn Martina engelsgleich haucht, fängt sie die eigentliche Schwere der Musik ein wenig auf.
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Die dichten Sound-Teppiche sind meist eher Mondlichter Schön-Klang als dass man triste Verzweiflung erzeugt – man schwebt eher kosmisch wie benannte Ison oder Trees Of Eternity durch die einsame Nacht – nimmt dabei den Hörer stets liebevoll an die Hand. 'Sine Morbo' schiebt mit tollen Vocals – variablen Drums und feinen Lead-Guitar-Soli – weiß mit hypnotischer Steigerung eine gewisse schwarz-romantische Kulisse zu zaubern, ohne dumpfe Goth-Klischees zu bedienen. Die jederzeit dominanten, trotzdem Song-dienlichen Synths wissen melodisch den Rahmen zu akzentuieren, generieren eine fantasievolle Leichtigkeit in den schleppenden Sound.
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Ja, 'Love Is A Dog From Hell' und benannter Track führt gekonnt mit driftend stillen Parts in die ambiente Stille, sodass die aufkommende, fast fiebrige Dramatik dann doppelt so stark übermannt (intensive Gitarren-Soli). 'Senkim' klingt zuerst mal wie eine sakrale Messe – himmlische klassische Chöre – eben transzendente Anflüge – kennzeichnen diesen wunderschönen Song. Später wird aus dem Siebenminüter ein intensives, theatralisches Doom-Monster, welches sogar vor Ausflüge in abgründige Black-Metal-Keller kurzzeitig nicht halt macht. 'The Summoning', ein rifflastiges Doom-Monument erhält Unterstützung von Laura Brat, die mit sirenenhaften Vocals von schaurig-kalten Backing-Chören gedoppelt wird – spooky. Jeder der acht Songs passt ins Bild, die Band kreiert erneut eine wie am Faden gezogene Dramaturgie.
"Transcendental" strahlt mit gotischem Glanz (das schwebende 'Deconstructed'), weiß zwischen brachialer Tragik, Romantik und Sanftmut seine Dynamik und Spannungen zu finden, lebt vom dichten, sehr konkreten Sound Fundament und ist ebenfalls für die kommenden Monate sicherlich ein sehr passender Begleiter in Sachen düsterer Klänge.
Bewertung: 11/15 Punkten
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• Martina Horváth – Vocals
• Jason Köhnen – Bass
• Attila Kovacs – Guitar
• Botond Fogl – Guitar
• Mark Potkovacz – Drums
Gastmusiker:
• Laura Brat – Backing Vocals
Surftipps:
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