Black Metal • Dark Rock • Atmospheric Folk • Avantgarde • Post Rock
Die Höhle bleibt der Headliner!
Nach 2023 folge ich zum wiederholten Male der Einladung zum längst renommierten Prophecy Fest in der wundervollen Balver Höhle. Die diesjährige Auswahl der Künstler weist zwar einige Überschneidungen zum besagten Event in 2023 auf (Darkher, Dornenreich, Grab, The Vision Bleak), aber dies sind natürlich absolute Luxus-Probleme, gab es auch in diesem Jahr zusätzlich einige neue/alte Schwergewichte zu erleben. Es bleibt zwar einiges zu fahren bis zum Zielort, aber dort erwartet einen für drei Tage Musik non stop, gute Gespräche hier und da..also ging es in diesem Jahr mal pünktlich ab Donnerstag bereits los, sodass man den Eröffnungsmoment auf dem Zeltplatz und die ersten Open Air Acts als Auftakt mit den ersten Gästen gemeinsam genießen durfte, die zum Teil aus Spanien, der USA und Mexiko erschienen, Wahnsinn.
Donnerstag, 11.09.
Pünktlich zum Empfang mit Begrüßungs-Bier fand ich mich am frühen Donnerstag-Nachmittag an der Höhle ein, wo ich gleich vom Label-Chef Martin Koller nebst Kollegen Gunnar Sauermann freundlich empfangen wurde. Für einen kleinen Austausch ist immer Zeit und wenige Minuten später startete mit idyllischem Blick auf der Anhöhe des Zeltplatzes das australische Dungeon Synth-Projekt Tír als erster Act seine Performance. Minimalistisch, sehr stimmungsvoll – aber weit weg von progressiv und herausfordernd – klingt das Projekt wie ein langes stimmungsvolles Intro und passte aus meiner Sicht als Einstimmung hervorragend in den Ablauf. Flashbacks an die gute alte Zeit Mitte der Neunziger (Mortiis is calling you) kamen somit von ganz allein. Ein sehr sympathischer und fokussierter Künstler, der mehr als nur Höflichkeitsapplaus erhielt und diesen auch dankbar zur Kenntnis nahm.
Harfe und New Age-affine, sehr nordisch angehauchte Tunes bekam man vom finnischen Projekt Nest zu hören. Auch hier waren es eher lieblich meditative Klänge, die statt düster eher was Sanftmütiges ausstrahlten – was zur netten traditionellen Erscheinung des Musikers Aslag Tolonen (auch in Syven und vielen weiteren Bands involviert) selbst wie die Faust aufs Auge passte. Die typisch nordischen Melodien fanden Gehör und so langsam groovte man hinein ins Billing.
Wolcensmen, das Projekt des Ex-Winterfylleth Gitarristen Dan Capp wurde dann von den ersten Regentropfen begleitet, was auf irgendwie sympathische Weise zu den stillen, teils traditionell britischen Adaptionen seiner Folk-Songs hervorragend passte. Angenehm melancholisch, nur mit akustischer Gitarre bewaffnet bekamen die Anwesenden ein Bathory-Cover, besagte Adaptionen englischer Folk Songs und Eigenkompositionen zu hören. Pathetische Vocals, Emotionen, Melancholie und auch hier registrierte man eine sehr positive, offene charismatische Ausstrahlung des Musikers.
Das in 2020 erschienene Debüt der deutschen Vrimuot war ein feines Stück Neofolk mit eigenem Standbein und ich war schon sehr gespannt auf den Auftritt. Passende Bühnen-Accessoires, Kerzen uvm. stimmten im langsam schwindenden Licht des Tages die Besucher ein, nur sollte sich mit dem aufkommenden Starkregen der Beginn etwas verzögern. Die Band wollte ihr neues, im November erscheinendes Album "Lupus Viridis" in kompletter Länge aufführen. Mit Kapuze und verdeckten Gesichtern gab man sich nebst Schlagwerk einheitlich präsent und die neuen Stücke haben auf jeden Fall gehörige Strahlkraft. Der Regen hatte mich dann trotz Schirm komplett durchnässt, sodass ich den akustischen Set der Weißrussen Dymna Lotva ausfallen ließ. Ein schöner Auftakt war trotzdem gemacht.
Freitag, 12.09.2025
Für den ersten vollen Konzert-Tag in der Höhle stand zuerst das schwedische Projekt Kall auf dem Programm – auferstanden aus der Asche der berühmt/berüchtigten Lifelover (deren Haupt-Songwriter vor Jahren auf mysteriöse, nie ganz geklärte Weise verstarb). Sänger Kim Carlsson ist ein kleines, nordisches Rumpelstilzchen, freaky charismatisch und ziemlich weird in seiner Art zu tanzen/performen. Was auf Platte ein bizarrer Mix aus modernem kranken Black Metal mit progressiven, surrealen Parts ist, entpuppt sich live als zwar spannend zu beobachten – aber musikalisch eher verwaschenener Sound-Mix – bei dem auf Grund des bizarren Sprechgesangs – addiert um wimmernde Black Metal-Laute – und den krude wogenden Tanz-Moves die Aufmerksamkeit fast immer beim Sänger lag. Strange, really strange – aber immerhin mit hohem Unterhaltungsfaktor. Vielleicht ist die biologische Uhr am Nachmittag noch nicht auf kranke nordische Black Metal Schräglagen konfiguriert.
Die berüchtigte Small/Side Stage im hinteren Eck der Höhle ließ die mit Spannung erwarteten Fast-Newcomer Hangover in Minsk (cooler Bandname) sich endlich der interessierten Meute präsentieren. Fast, weil sich dahinter Teile von Dymna Lotva verstecken. Die Band zockte auf lässige Weise Songs ihres frisch erschienenen Debüt-Albums, spiete einen ziemlich eigenwilligen Sound aus Düster Rock, Black und Doom mit kranken, meist hysterischen weiblichen Vocals von Sängerin Nokt Aeon. Die drei Jungs geben ein stabiles Fundament mit zum Teil gut auf den Punkt gespielten melancholischen Riffs, auf denen sich die extravagante Sängerin ordentlich austoben durfte. Ich persönlich fand es am Ende zwar unterhaltsam, aber die permanente, über die Maßen theatralische Vocal-Performance war mir einen Tick zu sehr Overacting - dies wie immer alles Geschmacksache. Am Ende durfte Kim Carlsson von Kall/Lifelover den gemeinsam fürs Album eingesungenen Titelsong in irgendwie kaputter Eintracht zum Abschluss schunkeln. Weird irgendwie, aber schlussendlich erneut sehr unterhaltsam.
Auf Mick Moss und sein Projekt Antimatter hab ich mich dann schon besonders gefreut, bin ich mit den früheren emotionalen Klassikern des Briten ja doch irgendwie in meiner Coming of Age-Phase sozialisiert worden. Einmal quer durch die 25 Jahre spielte man seine knappe Dreiviertelstunde. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten die ersten drei Alben den Querschnitt liefern dürfen, aber auch so begeisterten Klassiker wie 'Saviour' oder 'Angelis' außerordentlich. Der Sound war schnittig, die Band hoch konzentriert und Mick wie immer voll drin in seinen Songs. Bei erneut sehr gelungenem Bühnensound/Licht ließ die Auswahl der Songs die Band weitestgehend heavy rocken, sodass der normalerweise sehr balladeske Antimatter-Moment eher eine Randerscheinung blieb. Für die Bespaßung und das Energie-Level auf beiden Seiten passte das an diesem Abend aber perfekt und wurde mit reichlich wohlwollendem Applaus honoriert.
Was das Tempo betrifft, kann die zerbrechliche Chanteuse Jayn Maiven nichts anderes als slow. Dafür lieben die Leute Darkher mit gehörig Drone-Effekten auf den Gitarren – erneut unterstützt von einem zusätzlich aufspielenden Drummer. Mehr braucht das Duo auch nicht, um einen dichten, schweren Teppich auszulegen, in den man sich für die ebenfalls knapp 45 Minuten schön hineinfallen lassen konnte. Alle wichtigen Songs waren erneut dabei, das Maß an geisterhafter Zerbrechlichkeit und episch mystischem Post Metal wurde mit passendem Licht zu einer wie immer sinistren Abfahrt.
Eine der dienstältesten Prophecy-Bands traute sich nach vielen Jahren Abstinenz mal wieder gemeinsam auf die Bretter, um auf der kleinen Stage in zwei verschiedenen Sets Neues und zum Glück auch einige alte Klassiker zu feiern. Markus Baltes und sein Herzstück Autumnblaze präsentierten im ersten Take ihres Doppelsets eher neuere Stücke, bei denen ich persönlich eher wenig Begeisterung verspüre, werde ich gerade mit den an Dornenreich erinnernden, deutschsprachigen Dark Metal-Stücken nicht warm. Viel besser funktionierte dafür der nostalgische zweite Teil im späteren Verlauf des Abends, konnten manche der Zuschauer sich über 'I Shiver', ein Paragon Of Beauty Stück und sogar 'The Nature Of Music' mit Markus allein an der akustischen erfreuen – Gänsehaut pur. Als eine Zuschauerin laut vor der Bühne aufschrie, als er diese Zugabe ankündigte, musste ich schon verständnisvoll schmunzeln, hängen gerade an diesem Stück (augenscheinlich nicht nur bei mir) viele positive Gedanken oder wahlweise wehmütige. Egal, es hat Spaß gemacht, die Band war begeistert über den Zuspruch und die Energie wurde beidseitig gehörig übertragen – eine mehr als nostalgische Zeitreise!
Markus Stock (Empyrium) durfte wie auch schon in 2023 in verschiedenen Inkarnationen die Bühne entern. Sein Projekt The Vision Bleak mit Allen B. Konstanz präsentierte in diesem Jahr das Erfolgs-Album "Carpathia-A Dramatic Poem" live und wie immer konnten die Jungs mit dem straightem, orchestralen Horror/Dark Metal für unterhaltsame Kurzweil sorgen, dafür sind die Songs einfach prädestiniert. Zwischen doomig und richtig schön nach vorne treibendem Düster Metal bleibt man überschaubar, rifft simpel, aber effektiv und die jederzeit Soundtrack-artigen Kulissen (zwei zusätzliche Streicher inklusive) überfordern niemand – sind somit jederzeit Headbanging-kompatibel auf den Punkt gerockt.
Die Dänin Myrkur ist seit Jahren Konsens im hippen düsteren Metier, die Tour mit Shooting Star Jonathan Hulten vor nicht allzu langer Zeit war bereits ein famoses Package. Für die Balver Höhle ist der anmutige nordische Sound wie gemacht und so kam Sie, sah und siegte. Ich für meinen Teil war hin und weg, berührten mich die Songs noch um ein Vielfaches mehr als sie es sowieso sonst schon immer taten. Stücke wie das nur wunderschöne 'Like Humans' oder 'Spine' sind einfach nicht von dieser Welt, machen was mit einem und ich hab den Moment so richtig aufgesaugt. Perfektes Licht und Atmosphäre, die Leichtigkeit und Grandezza, die von der Künstlerin wie immer ausgingen – taten letztlich ihr Übriges. Das Konzert hätte an diesem Abend noch weitergehen können, war mein persönliches Highlight des Events, aber es gibt einen Zeitplan und der führt uns zu..
Enslaved , den norwegischen Berserkern. Exklusiv fürs Prophecy Fest 2025 führt man die "Hordanes Land" auf und diese Platte gehört definitiv zu den archaischen, wilderen Releases der Norweger. Vom ersten Moment an wird die Bühne im Sturm genommen, ordentlich Nebel und ruppiger Sound bestimmen die Szenerie. Das Publikum kriegt zu später Stunde nochmal den nötigen Schuss Energie verpasst. Zwischen Raserei und getragenen Abschnitten bleibt man innerhalb der Platte meist im urwüchsigen Black Metal verhaftet - die späteren progressiven Enslaved bleiben bis auf den späteren Zugabe-Song eher außen vor. Für die vielen Kuttenträger, unter denen nicht wenige Black Metal-Enthusiasten sind, ist dies natürlich ein besonderes Happening. Also zu später Stunde wird hier noch so richtig Staub aufgewirbelt und einen Klassiker des nordischen Metal so am Bühnenrand im Stage-Acting zu erleben, das hat Schmackes.
Samstag, 13.09.2025
Für den letzten Tag musste man schon früher in die Spur kommen, starteten die Österreicher Dornenreich ihren akustischen Auftritt bereits zu 13 Uhr. Die beiden Musiker Eviga (Gitarre) und Inve (Violine) gehören schon so lange zum Prophecy-Inventar und gingen mit emotional aufgeladenen Songs, wie auch Kommunikation Richtung Publikum authentisch und beseelt durch ihren Set. Die relevanten Songs – die bereits innerhalb der letzten Jahre diese akustischen Sets schmücken – finden jederzeit Anklang beim Publikum. Man frisst der Band aus der Hand und diese ist mit dankbaren Worten und Tönen, aber auch nachdenklichen Ansagen sehr bei sich. Eviga bedankte sich emotional bei den Hörern, Fans und Begleitern, sprach von tiefen Tälern, die durchschritten werden mussten, um bereits im nächsten Jahr mit Prophecy das 30. Jahr zu zelebrieren, Wahnsinn!
Darkher hatten das Privileg für einen zweiten, eher minimalistischen Akustik-Gig nochmal performen zu dürfen. Diesmal war man mit der leiseren Variante von Drums und der weniger Distortion-lastigen Gitarre auf der Bühne, zockte somit mit weniger Wumms und Heavyness durch die Stücke. Den Leuten gefiel auch dieser Auftritt – wieso auch nicht. Am Ende sieht man die Art Acts, die schlussendlich im herkömmlichen Sinne wenig auf Tour sind, gern auch mal doppelt.
Mit den deutschen Black Metal-Youngstern von Imha Tarikat wurde es nach den beiden eher ruhigen Opening Acts dafür gleich mal so richtig kernig, aber zuerst wurde eine kleine musikalische Gedenkminute an den verstorbenen Bethlehem Mastermind Jürgen Bartsch zelebriert – dies war aller Ehren wert, Jungs! Im übrigen hat man unweit des Merch-Laufstegs von Prophecy einen kleinen, liebevollen Gedenktisch für ebendiesen Künstler installiert, bei dem jeder, so er wollte, noch ein paar persönliche Worte zum Abschied hinterlassen konnte – sehr gute Idee, wie ich finde. Imha Tarikat selbst wüteten mit viel Energie, Inbrunst und Leidenschaft durch ihren eher dreckigen/wütenden, stets modern angehauchten Black Metal. Ein bisschen aufgestachelt und drüber waren die Jungs auf alle Fälle, aber ihr Sound geht auch direkt durch die Wand und war auf jeden Fall ein gutes Kontrast-Programm – dies aber sicher eher was für die Die Hard BM-Fraktion im Publikum.
So, und damit die Kontraste nicht abreißen, schmiss man dem Publikum danach Toby Driver und sein Avantgarde-Projekt Kayo Dot vor die Füße und man konnte förmlich im Minuten-Takt dabei zuschauen, wie die Höhle leerer wurde. Für diejenigen, die ausharrten, gab es eine hochdosierte Form modernen Rock mit allen Sperenzchen von Klassik, Avantgarde, Prog, Black Metal bis Jazz. Dies aber gehörig durch jeden Fleischwolf gedreht, sodass Du in einer Sekunde von Schönklang in tiefste Schwärze gezerrt wurdest. Das war verdammt nochmal Kunst, richtig gut und wie der kleine Band-Leader diesen Wahnsinn führt und koordiniert, Respekt!
Mit The Great Sea kam dann auf der kleinen Stage ein spannendes Projekt von Long Distance Calling Musiker sowie Ordeal Plight zum Zug. Verstärkt um SG von Secrets Of The Moon am Gesang schaffte man es, die Crowd ohne viel Schnörkel mit dem doch sehr eigenständigen Doom/Black/Post-Sound zu begeistern. Songs wie 'Eden Unfolded' sind extrem dynamisch, zünden hervorragend und können mit düsterer Eingängigkeit sofort den meisten zahlreich Anwesenden Zustimmung abringen. Bei der erlesenen Musiker-Auswahl darf man natürlich von einer auf den Punkt starken Performance sprechen. Leider war es bereits schon so voll, dass der Blick auf die Bühne aus der Entfernung sich etwas schwierig gestaltete.
Auf die Franzosen von Soror Dolorosa freute ich mich danach besonders, feierte ich die Band bereits beim Wave Gotik Treffen in Leipzig ab und gebe zu, ein wenig Fan-Boy zu sein. Die letzten beiden Releases "Mond" und "Apollo" waren spitzenmäßiger moderner Goth/Post Punk und mit Sänger Andy Julia hat man halt so eine richtig geile Rampensau. Die drei ließen nichts anbrennen, es wurde getanzt und gesungen und man konnte den Moment zelebrieren. Man spielte fast nur treibende Songs wie die Hits 'Tear It Up' oder 'You're Giving Me' - das hob die Laune, ging ins Bein (auch so manch steifen Metallers) und setzte gut Endorphine frei. Der Gig war natürlich gefühlt viel zu schnell vorbei, die Band hatte Spaß und vor allem Sänger und Gitarrist wissen sich gut in Pose zu werfen.
Lifelover aus Schweden genießen schon einen außergewöhnlichen Ruf in der Szene und nicht wenige fieberten vom Hörensagen dem Auftritt der Band entgegen. Da mit dem verstorbenen Haupt-Songwriter und Sänger Jonas Bergqvist das Projekt brachlag bzw. sich aus diesem die Formation Kall formierte, lief die Performance auch angekündigt unter diesem Namen. Mit stranger Optik (weiß-rot geschminkt) kam Kim Carlsson auf die Bretter und ja – erneut ziemlich kaputte Performance vom Sänger mit angedeuteten Ritzen zum Takt der Snare – sic. Seine abgedrehte Art, sich zur kaputten Mischung aus Black Metal und Dark Rock im Takt zu wiegen, ist schon ziemlich abgefahren. Die Audience hat auf diesen Gig gewartet und schien größtenteils schwer angetan vom Tun der Schweden. Ich hab mir das in Ruhe angeschaut, muss aber erneut sagen, dass der ständig pathetische Sprechgesang, das heisere Grummeln von Carlsson über die komplette Zeit ein wenig unter seiner Eindimensionalität litten - dafür die Songs an sich samt Theatralik mit hohem Unterhaltungswert punkteten. Spannend und sicher eher einmalig die Chance, diese Songs live zu erleben und das allein war es natürlich schon wert.
Die Maschine Valborg braucht ja eh nie viel Anlauf – kurze straighte, wahlweise schön auf den Punkt geriffte Kraftpakete machen immer schnell klar, woran man bei den Deutschen ist. Die kleine Bühne passt und die Jungs zockten gnadenlos ihr Zeugs an den Mann.
Mit dem sehr beliebten bayerischen Black Metal von Gráb ging es weiter – musikalisch unterstützt von Markus Stock, Allen B. Konstanz und Dan Capp von Wolcensmen. Somit war der handwerkliche Teil safe, das blaue Licht ohne Gesichts-Erkennung über die komplette Länge des Gigs kam der Atmosphäre der Songs mehr als entgegen (um einiges vorteilhafter als seinerzeit noch auf dem lichteren Nachmittag in 2023). Die beiden Alben der Band sind moderne Black Metal Highlights und der hoch gewachsene, archaisch wirkende Fronter Grànt hatte von Anfang an die Crowd in der Hand. Gesanglich zwischen Knurren und Keifen, wissen die charmanten Songs zwischen melodisch schleppend und hymnischem Mid Tempo an die guten alten Zeiten von Lunar Aurora zu erinnern, nur irgendwie melodischer. Dank des Lichts und der absolut runden Song-Auswahl ein auf den Punkt gespielter Gig – Headbanging und zufriedene Gesichter, wohin man auch schaute.
Mit dem God of Hellfire, der 83-jährigen Legende Arthur Brown ging es nach einigen Bühnendeko-Vorbereitungen irgendwann endlich weiter und Holy Shit, das hat mal so richtig Laune gemacht. Wie ein kleines Theaterstück kommt der Klassiker bei jedem Song mit neuer Optik/Outfit auf die Bühne und ja..er hat offensichtlich seinen Spaß. Die drei restlichen Mit-Musiker haben visuell ebenfalls Charme mit ihren bunten Outfits und 'Fire' mit flammendem Kopf ist und bleibt der Höhepunkt des Gigs. In dem Alter noch musikalisch und agil die Dreiviertelstunde zu feiern – Respekt an Arthur Brown und cool, dass ich das Glück hatte, den Oldie noch live zu erleben.
Nach diesem Spektakel und verzögerter Umbau-Zeit waren die portugiesischen Headliner-Helden von Moonspell als krönendes Festival-Ende geplant. Mit dem Klassiker "Wolfheart" ging es zurück ins Jahr 1995. Ein starkes Debüt seinerzeit, welches dem Gothic Metal Mitte der Neunziger einen Klassiker schenkte – Songs wie 'Vampiria' grooven bis heute vom feinsten in die Gehörgange. Sänger Fernando hat nichts von seiner Klasse eingebüßt und so fand das Happening seinen würdigen Abschluss.
Bis auf das Wetter ein erneut wundervoller Event, drei Tage hoch qualitativer Mix aus Folk, düsterem Rock und archaischem Black Metal - so muss das. Die Höhle bleibt am Ende der Headliner und ich sage danke an Prophecy für die erneute Einladung und wenn ich an 2026 denke, wird mir jetzt schon extrem vorfreudig, stehen mit den großen 3rd And The Mortal im Original-Line Up, Empyrium und wohl Tiamat bereits einige Hochkaräter in den Startlöchern. Somit hoffentlich auf Bälde in Balve.
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Prophecy Productions zur Verfügung gestellt.












































































