Doom • Dark Metal
(57:11; Vinyl, CD, Digital; Prophecy Productions, 19.09.2025)
Sie gehören auf amerikanischer Seite zu einer der ersten Bands in Sachen melancholischem/atmosphärischem Doom/Death. Man geht mittlerweile ins 36. Bandjahr und mit "Major Arcana" - und vor allem der Unterstützung eines Dan Swanö innerhalb der Produktion - liefert man aus meiner bescheidenen Sicht die stärkste Band-Rille überhaupt ab.
Kam man auf den früheren Werken nicht immer auf den Punkt – gab es hier und da irgendwelche Längen – so knallt "Major Arcana" fast immer genau auf den Punkt. Die Riffs sind straff, kompakt und mächtig – viele gelungene Melodien, ein sehr präsenter, richtig starker Gesang zeigen die Amis in gereiftem Stadium. Wirklich fast jeder der Songs weiß mit überzeugenden Hooks, dunkler Atmosphäre und Eingängigkeit zu überzeugen – ein Manko, was so manchem Vorgänger-Album einen grandiosen Ziel-Einlauf verwehrte.
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Nimm den Titelsong oder das bombastisch, schön drückende 'Ravenous' – moderner dunkler Metal sollte und darf so klingen. Mit mächtigen Growls, aber auch richtig gut in Szene gesetzten cleanen Vocals, einer Produktion die alles tief und kraftvoll klingen lässt. Mit satten Riffs und viel viel Atmosphäre im Übermaß durchschreitet man jederzeit mit erhobenem Haupt die jeweilige Ziellinie. 'Mercy' hat feinste melancholisch-sehnsüchtige Vocal-Lines, lässt beste Momente zwischen Disillusion, Paradise Lost und Tiamat blitzen.
Zwischendrin: akustische Gitarren, die mit romantisch aufgeladener Alcest'scher Fragilität verzaubern – ich bin mehr als positiv überrascht. Ein Genre, was oft kreativ für tot erklärt wurde, lebt und pulsiert, und die alten Veteranen (siehe In The Woods oder zuletzt Green Carnation) zeigen, wieviel kreatives Potential im dunklen Doom Metal doch noch so schlummert.
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'The Dance', 'The Fool' und das pompöse Paradise-Lost-lastige 'Dusking Day' halten straight die Marschroute – dicke Riffs treffen auf mehrstimmige Vocals – im ersteren Refrain haben die deutschen Disillusion aber sowas von Pate gestanden- ganz starke Melodien und noch bessere Songs. Man hat endlich sämtliche Längen und Schwächen reduziert, der Gesang und die Arrangements kommen in kürzeren Songs wesentlich besser auf den Punkt. Paul Kuhr und seine Mannen spielen mit "Major Arcana" eine der kompaktesten und stärksten Dark-Metal-Platten des Jahres ein – ich bin sowas von positiv überrascht.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Besetzung:
• Paul Kuhr - Gesang
• Larry Roberts - Lead Guitar
• Mike Feldman - Bass
• Vito Marchese - Gitarre
• Garry Naples - Schlagzeug
Gastmusiker:
• Ben Johnson - All Synthies
• Rhiannon Kuhr – Backing Vocals on 'Chatter', 'Dusking Day' & 'XXII'
Surftipps:
• Bandcamp
• Rezensionen, Liveberichte & Interviews
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Prophecy Productions zur Verfügung gestellt.