Indie Rock • Wave • Synth Pop • Dream Pop
(41:32, CD, Digital, Vinyl; Sub Pop, 19.09.2025)
"Strange Disciple", die dritte Veröffentlichung machte schon in 2023 den kleinen, aber feinen Unterschied für die Band. Radio-Airplay, ein viel größerer Zuspruch und einfach irgendwie zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Die Amis spielen einfach eine schwer eingängige Mixtur aus hymnischen Indie Rock, Synth Pop, Wave und Dream Pop, der man sich nicht wirklich entziehen möchte. Poppige Melodien, mit einer Produktion aufgepeppelt, die furchtbar gut bettet, im positiven Sinne. Kein Geringerer als Nick Millhiser, der bereits Elektronica à la LCD Soundsystem oder Indie wie Holy Ghost veredelte, hat sich darum, wie bereits beim Vorgänger, gekümmert. Warum vom Konzept weg, wenn es harmonisiert und perfekt zu den feinen Mini-Hymnen passt.
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Themen wie Entfremdung, der großen Auflösung von Beziehungen/Freundschaften – exemplarisch in den letzten Jahren – bringt man passend im melancholischen Fundament mit unter. Ebenso Erkrankungen, das Thema Tod blieb den Musikern im näheren Umfeld nicht erspart, aber was funktioniert besser für die musikalischen Inspirationen als genau diese uns alle einholenden Dramen.
Mit 'Can't Face Another One' hat man gleich so einen unverblümt sehnsuchtsvoll schmachtenden Opener. Sanft, traurig, ruhig schwebend und mit richtig wehmütigen Refrain ist man gleich mittendrin im Szenario – man sollte nicht im Liebeskummer feststecken, dann Gnade euch Gott. Leichtfüssig, treibend und mit viel Dream-Pop-Atmosphäre tanzen dann 'In Another Life' und 'Silhouette' (huhu ich sehe die Future Islands) mit perlenden Wave-Gitarren und passen für mich wundervoll zwischen die Mary Onettes aus Schweden und The Drums. Der Gesang ist wie Butter, himmlisch im Shoegaze-Wolkenmeer verloren und die unwiderstehliche Melodie verfolgt Dich 'ne Weile. Dies ist natürlich für's alternativ ausgerichtete Radio perfekter Melancholie-Sommer-Pop, sind die Strukturen mit New-Order-Bassläufen, Harmony-Vocals und tanzbaren Grooves wie für die Indie-Disco geschaffen.
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'Now that You're Gone' bezirzt mit simpler Lässigkeit, 'I'm Not Ready For The Change' schlürft funky und voller elektronischem Shoegaze-Schönklang wie The Radio Dept. aus Schweden zu ihren besten Zeiten. Mit 'Inept Apollo' wiederholt man sich etwas in der Melodie-Regieführung, 'Under The Water' klingt wie eine B-Seite von The Boxer Rebellion in Synth-Pop und der Elektronik-Pop in 'In Your Head' überzeugt dafür wieder um so mehr mit simplen, dafür sehr intensiven Beats und Melodien.
Mit dem schweren, ätherischen 'Night Of Weight' schliesst man dieses fast perfekte (Pop-)Album eher traurig und verloren ab, erinnert mich dabei sehr positiv an frühere M83 oder meine schwedischen Helden von den Northern Territories. Elektronisch fussender, Eighties-inspirierter Indie Pop mit einigen großen hymnischen Momenten, aber auch manch kleinen Leerläufen, der massiv an Licht und Sommer in die müden Venen pumpt und nichts für Proggies und düstere Veteranen mit sich bringt. Lo Moon, Mary Onettes, The Radio Dept., M83, White Lies, Depeche Mode und The Northern Territories seien als liebevolle Querverweise erlaubt.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Sub Pop zur Verfügung gestellt.

