[Post Punk • New Wave • Indie]
(41:40; CD, Digital, Vinyl; Cargo Records, 29.08.2025)
Mit richtig schön positiv aufgeladenen Post-Punk-Gitarren, verträumten Stimmungen und zum Teil sehr gelungenen Songs bringen Lathe Of Heaven aus New York nach ihrem Debüt aus 2023 mit "Aurora" erneut starkes Material an den Start. Mit sehr organischem, verwaschenem Sound, ordentlich Delay-Effekten auf den Gitarren und melancholisch, hymnischen Melodien a'la The Chameleons, Killing Joke oder The Horrors hat man mich mit meiner alten Wave-Sozialisation schnell an den Eiern. Die Vocals von Gage Allison haben genügend Charisma, und mit dem meist treibenden Gitarren-Sound und symphonischen Eighties-Synths bin ich schnell in der Hochzeit des New Wave/Post Punk um 1984. Lathe Of Heaven absorbieren das hymnisch-optimistische, eher weniger düstere dieser alten Sounds ins Hier und Jetzt, brillieren mit treibender Kraft wie im Opener 'Exodus' oder dem melancholisch driftenden 'Just Beyond The Reach Of Light'. Das ist weitestgehend liebevoll anachronistisch, mit jangligen Gitarren-Pop und einer gewissen Brit-Pop-Hymnenlastigkeit; schielt man auch immer mit einem Auge ins moderne, alternative Lager.
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Der Titelsong ist berührender, schwer eingängiger Wave Pop mit all seiner Eleganz, Wehmut und poppig schmachtender Romantik – definitiv einer der Hits der Platte. Reflexionen über Galaxien, den aktuellen Zustand der Welt, Antikolonialismus, Dystopien und weitere sehr persönliche Themen bestimmen das Album. Songs wie 'Portrait Of A Scorched Earth' rühren intensiv mit mahnend treibendem Wave-Rockigem Sound und richtig schön manisch/emotionalen Vocals.
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Der zweite Teil des Albums baut qualitativ etwas ab, sitzt etwas fest in eher wütenden Songs wie 'Catanonia' oder 'Matrix Of Control' – die nach vorne preschende Power der frühen Killing Joke ist hier in weiten Teilen zu einseitig dominant. Der perlende Gitarren-Sound, der verspielte Bass, die variabel organischen Drums und die omnipräsenten, latent genretypisch theatralischen Vocals haben grundsätzlich alles, was ein typisches Wave Rock Release benötigt. Wenn Du mit Bands wie den Chameleons, New Wave und Achtziger-Jahre Synth-Pop gern mal eine Runde drehst oder so wie ich damit deine Coming Of Age-Phase erlebt hast, sei Dir dieses Kleinod in Sachen hymnischen Wave Rock wärmstens ans Herz gelegt, auch wenn die hohe Hymnen-Frequenz vom Beginn des Albums nicht bis zum Ende durchgängig das obere Level hält.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Cargo Records zur Verfügung gestellt.