
(40:59; CD, Digital; 3VƐ Records; 25.05.2025)
Es war das Jahr 1981, als die Schweizer Progressive-Rock-Band Flame Dream ihr mittlerweile (fast) legendäres drittes Album "Out In The Dark" veröffentlichte, um dann nach drei weiteren Veröffentlichungen erst einmal eine schöpferische Pause einzulegen. Vermutlich wäre es zu dem doch überraschenden Comeback erst gar nicht gekommen, wenn die Schweizer mit ihrem im Jahr 2024 aufgelegten Album "Silent Transition" nicht wie Phönix aus der Asche aufsteigend hätten aufhorchen lassen. Ein perfekter Grund also, die über 40 Jahre alten Masterbänder aus der Schublade zu holen. Im nächsten Schritt wurde erst einmal "Out In The Dark" mit neuem Leben versehen und aktuell als CD Re-Release veröffentlicht.
Scheinbar bedarf es einer gewissen Bedenkzeit und eines Reifeprozesses, um mit den eigenen Klassikern noch einmal durchzustarten und schon fast Vergessenes in Erinnerung zu rufen. Auch zu ihren besten Zeiten hatten Flame Dream nicht den verdienten und vergleichsweise Riesenerfolg wie andere damals angesagte internationale Genre-Bands. Dennoch waren sie, und vor allem ihre ersten Alben, ein gutes Beispiel für durchdachten, anspruchsvollen Progressive Rock und das, obwohl damals eher Musikstile wie Punk, New Wave und Disco angesagt waren. "Out In The Dark" weist viele Facetten des Progs auf, mal klingen Genesis durch, während andere Passagen an Gentle Giant erinnern. Ergänzt wurde dieser Mix durch einige geschickt eingebundene, dem Pop etwas näher stehende Momente.
Auch wenn gewisse Ähnlichkeiten mit dem ein oder anderen bekannten Vorbild erkennbar scheinen, kann man den Schweizern nicht nachsagen, dass sie einfach abgekupfert hätten. Es sind ihre Kreativität und die Ideen, die am Ende ihre Eigenständigkeit unterstreichen. Die gute Tastenarbeit von Roland Ruckstuhl sowie Dale Hauskins Gitarrenspiel sind wichtige Bestandteile des Albums. Nicht zu vergessen die weiteren Musiker, so vervollständigen neben den Drums auch Saxophon und Flöte den musikalischen Horizont der Schweizer. Insgesamt lieferte die Band aus dem Alpenland sehr ordentliche Arbeit ab und das fernab des damals angesagten angelsächsischen Prog-Geschehens.
Nach der damals nicht angemessenen Anerkennung besteht jetzt für Flame Dream eine weitere Möglichkeit, sich und das Album erneut in Erinnerung zu rufen. Wer nicht zu den glücklichen Besitzern der Original Vinyl-Erstausgabe zählt, erhält jetzt mit der neu aufgelegten CD-Variante, als Zugabe noch ein 20-seitiges Booklet. Zudem werden in Kürze auch die beiden ersten Alben "Calatea" (1979) und "Elements" (1980) von nun insgesamt sieben neu aufgelegt. Freunde des gehobenen Symphonic Progs dürfen sich also auf weitere weniger bekannte Musikperlen freuen.
Bewertung: 11/15 Punkten
Tracklist:
1. Full Moon 5.22
2. Nocturnal Flight 5.33
3. Out In The Dark 9.29
4. Wintertime Nights 4.04
5. Strange Meeting 16.34
a. (Part One)
b. Caleidoscope
c. (Part Two)
Besetzung:
• Roland Ruckstuhl / Keyboards, Sequencer, Vocoder
• Peter Wolf / Winds, Vocals
• Urs Hochuli / Bass, Bass Pedals, Vocals
• Peter Furrer / Drums & Percussion, Tapes
Gastmusiker:
• Dale Hauskins / Guitars
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Abbildungen:: Flame Dream/3VƐ Records