(31:09, CD, Vinyl, Digital; Eigenvertrieb, 15.8.2025)
Hier fliegen in erster Instanz die Fetzen. Mit dem Einstieg 'Come Over' überkommt uns tatsächlich so ein Gefühl, das wir noch aus den Neunzigern kennen – nämlich das von gutem (und mittlerweile wirklich schon altem) Indie-Rock. Rovar lassen auch auf ihrem zweiten Album nichts anbrennen und überraschen wieder einmal mit energieeffizienter Wucht. Nicht umsonst tauchten die Münsteraner schon im Vorprogramm von Sympathen wie Mother’s Cake, Wolfmother und The Brew auf. Und eben diese nehmen schließlich nicht jedermann. Bolzen wie 'Afraid' lassen die X-Blockx alt aussehen, 'Walls' crossovert sich zwischen Indie-Rock und Emo, 'Summer Day' erweckt die längst vergessenen Pyogenesis, 'Ask Myself' steigert sich von melancholischer Schwermut in einen ambitionierten Wirbelwind in Rock'n Roll und 'Leipzig' macht auf postpunkigen Shoegaze. Trotz eines klar abgezirkelten stilistischen Aufenthaltsstatus klingen die Songs auf "Smoke" verdammt abwechslungsreich, wobei es hin und wieder zu einem hochmotivierten Gitarrensolo kommt und auch die Riffbreitseiten zum Teil reichlich brettern.
Bewertung: 10/15 Punkten
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