(75:21; CD, digital; Rat Pak Records/Just for Kicks; 04.07.2025)
Vor zwanzig Jahre erschien ihr Debütalbum "Peace Among the Ruins", nach längerer Pause (der Vorgänger "The Days Between" erschien 2018) melden sich die Amerikaner um den ehemaligen Metal Church Gitarristen Kurdt Vanderhoof nun mit neuem Album zurück. Auch jetzt wieder mit einer wichtigen personellen Veränderung, denn ein alter Bekannter ist zurückgekehrt, nämlich Scott Albright, der schon auf den ersten beiden Alben von Presto Ballet zu hören ist. Doch neben den beiden Genannten ist ein weiterer sehr wichtiger Faktor auch auf "Dreamentia" mit von der Partie, nämlich Keyboarder Kerry Shacklett, der aus Rezensentensicht entscheidenden Anteil am Gelingen dieses Albums hat.
Die dem Album zugrunde liegende Geschichte wird auf der Homepage der Band ausführlich beschrieben. Die elf Songs sind in gemeinsamer Zusammenarbeit von Vanderhoof und Shacklett entstanden, an den Lyrics war neben Vanderhoof auch Sänger Albright beteiligt.
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Das Quintett ist flott unterwegs, ohne jedoch wirklich massiv heavy zu sein. Die Hooklines sind gut ausgearbeitet, einiges nistet sich schnell in die Gehörgänge ein. Schon der gutgelaunte Opener 'Dreamentia Theme' überzeugt mit sehr starkem Zusammenspiel von E-Gitarre und Keyboards, wobei letztere nicht nur auf diesem Titel für einige typische Neo Prog Momente sorgen. Doch das allein unterschätzt das Wirken von Shacklett auf diesem Album, denn er setzt auf beinahe jedem Song wesentliche Akzente, sei es am Synthesizer, einer fetten Orgel, am Piano oder auch mal durch dezente Mellotroneinlage.
Bei Sänger Scott Albright mag es die eine oder andere Stelle geben, wo seine Akzentuierung etwas übertrieben wirkt, aber insgesamt passt er sehr gut ins Gesamtbild. Auch die Rhythmustruppe liefert gute Arbeit ab – man kennt sich ja auch schon vom Vorgängeralbum "The Days Between". Höhepunkt für den Progrock-Fan dürfte wohl der einzige Longtrack des Albums sein, nämlich das 18-minütige 'The Quiet Prayers of War', auf dem die Amerikaner sehr abwechslungsreich unterwegs sind. Aber auch die kürzeren Rocknummern überraschen immer wieder mal durch feine Soloeinlagen.
Dass in Zusammenhang mit Presto Ballet auch mal Namen wie Kansas, Styx oder Yes fallen, ist durchaus verständlich. Mit "Dreamentia" melden sie sich jedenfalls eindrucksvoll zurück, die Scheibe macht Spaß!
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
Scott Albright - vocals
Kurdt Vanderhoof - guitars
Kerry Shacklett - keyboards
Charlie Lorme - drums
Bobby Ferkovich - bass
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Abbildungen: Presto Ballet