(51:22; Digital, Eigenveröffentlichung; 30.06.2025)
Das Debüt hatte seinerzeit im Jahre 2021 bereits einiges an Charme, fand sich in der angesagten Mitte zwischen Shoe-und Blackgaze wieder und hatte mit Sängerin Alva einfach einen, wenn nicht den Trumpf in der Tasche. Wunderschöne, latent schiefe Heavenly Voices, und das ist als Kompliment gemeint, fanden sich auf wundersame Weise perfekt zum driftenden Wohlfühl-Metal a la Alcest auf dem Gabentisch ein und mundeten vortrefflich. "II" macht da einfach weiter und die langen, schön vor sich mäandernden Songs haben mit ihren verwaschenen, stets aber konkreten Melodien einen direkten Zugriff auf die Emotionen und werden für Freunde von Sylvaine, Alcest und Heretoir eine wohl definierte Alternative darstellen. Songs wie 'Where The Willow Tree Grows' sind einfach voluminös, erhaben und ziehen den Hörer wie von allein hinein dank ihres hypnotisierenden Flow. Schöne postige Gitarrenwände, der stets harmonisch/ätherische Gesang und sehnsüchtige Melodien haben was Leichtes, Unangestrengtes und lassen ein sanftes Driften und Träumen zu.
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Perlende Akkorde und romantisch aufgeladen – fast Goth/Wave-artig – so fließt 'Crimson Agony' mit sanfter Post Black-Metal Schattierung feingliedrig schwebend durch den Äther, erinnert mich dank der schöngeistigen Vocals an die gute alte Zeit des 90s Wave Pop mit Bands wie This Ascension, dem Projekt Label in Amerika, wo all das Schöne und Liebliche in Sachen Frauengesang Hochkonjunktur feierte.
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'Woven Into Tides' klingt nach Nacht und Mondlicht, steigert mit rasanteren Riffs und Tempi die Dynamik, hat aber durch die sanft verträumten Vocals immer was zerbrechlich Romantisches. Ich muss immer an das legendäre Debüt, den Klassiker "Tears Laid In Earth" von The 3rd and The Mortal denken, habe diese ähnlichen Bilder von Nachtfirmamenten vor dem geistigen Auge. Ja ich weiß, der seinerzeit doomige Sound der Norweger war musikalisch was ganz Anderes, aber Kari und ihr überirdisch schöner Gesang machten aus der Art dunklem Metal ebenso eine ganz eigene Sound-Kulisse. 'Black Stallions' nutzt diese verwaschen agierenden Riffs, die auch die Franzosen von Alcest in ihrer Sanftmut so erfolgreich über die Jahre machten. Alles groovt leichtfüßig und tänzelnd melancholisch - man wird hier schon sehr in atmosphärische Watte gepackt über die komplette Länge des Albums.
Mit Songlängen zwischen fünf und neun Minuten bekommt man genau die Zeit und Raum, um sich in die ausladende und entrückte Aura und Stimmung der Platte fallen zu lassen. Aggression wirst Du hier nicht finden, der weibliche Gesang bleibt sanft und verträumt, aber auch immer etwas einsilbig. Nichtsdestotrotz strahlt diese Platte in ihrer Gesamtheit, ist einfach wunderschön. Ohne den großen Hit zu performen ein sehr dichtes, versponnenes Album für die romantische Fraktion des dunklen Blackgaze.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildungen: Ylva de Lune