
Mark Molnars Platte funktioniert wie ein Soundtrack – ein tief ziehendes, ätherisches Gebilde aus moderner Klassik (man fühlt sich an G. Ligeti und H. Górecki erinnert), cinematischem Post Ambient und einem Hauch Avantgarde. Der Künstler versteht Musik als Werkzeug zur Linderung, zur Erlangung von Gnade – ein Ausdrucksmittel, das über allem steht. Er selbst kann sich nicht erinnern, je ohne Musik geatmet, gefühlt oder existiert zu haben. Musik schottet ihn ab vom zerstörerischen Potenzial der äußeren Welt. Sie schafft Räume, regt Kreativität an, sucht das Vergängliche, das Unaussprechliche, das Heilige. "Exo" spielt sich außerhalb klarer Grenzen oder Strukturen ab – es fließt schwer, erhaben, melancholisch und verlangt mit seiner Tiefe dem Hörer einiges ab.
'Terre Sacer' klingt kosmisch entrückt, schmerzhaft aufgeladen. Sein sakraler Kern, getragen von leidenschaftlicher Wiederholung und epischer Weite, wirkt wie ein Trigger für das eigene Innenleben – wunderschön, aber nicht immer auszuhalten. Die Bilder, die diese Musik evoziert, entstehen nur im Kopf – Vorstellungskraft ist Pflicht, nicht Kür. Für viele wird genau das der Reiz sein: ein introspektiver Zugang zu inneren Räumen. Im dreigeteilten 'pallida Mors' treffen Piano-Variationen, düstere Streicherflächen und ein sanftes Maß an Dissonanzen aufeinander. Ein Hauch von Avantgarde sorgt für überraschende Akzente, doch dominiert auch hier das epische Klangpanorama.
"Exo" ist durchgehend düster, fragil, schwermütig – eine tieftraurige Meditation über Vergänglichkeit, Anmut, Auflösung, über die Gleichgültigkeit der Natur und das Loslassen (Tod). Es ist ein Album voller musikalischem Ballast – aber auch voller Schönheit.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Constellation Records/Lauren Barley zur Verfügung gestellt.