(46:54, 51:50; CD, digital; MiG Music; 25.04.2025)
Der Name ist dem Schreiberling bisher nicht bekannt gewesen, dabei handelt es sich um eine überaus erfolgreiche Musikerin, allerdings einem völlig anderen Genre zugeordnet. Mit Prog Musik hat dies nichts, aber auch gar nichts zu tun – trotzdem darf auch so etwas hier gerne mal vorgestellt werden. Die in Nashville (Hauptstadt des Bundesstaates Tennessee) lebende Künstlerin war (neben Billy Preston) die erste Musikerin, die eine Einladung zur amerikanischen Kultsendung „Saturday Night Live“ erhielt. Das war 1975, leicht hochzurechnen also, dass sie mittlerweile jenseits der 70 ist. Sie hat in ihrem Leben zwei Grammys erhalten, einen eben im für sie sehr erfolgreichen Jahr 1975, den anderen 2013 für das „Best Spoken Word Album“. Und dieses Album spiegelt dies auch bestens wider.
Es handelt sich hierbei um einen Mitschnitt eines Auftritts am 11.10.2004 im Radio Bremen Sendesaal. Die Künstlerin war gefragt worden, ob sie für einen Radio-Auftritt nach Bremen kommen würde. Sie war gerade auf Tournee und hatte einen Termin zwischen den Auftritten in Kopenhagen und Eindhoven frei. Eigentlich als freier Tag gedacht, entschied sie sich dann doch für einen Abstecher nach Bremen und ging davon aus, dass dies eine Performance vor einem Mini-Publikum ausgewählter Fans sei. Weit gefehlt, wie sie dann überrascht feststellen musste. Es war ihr erster Auftritt in Deutschland, und dann gleich vor so vollem Haus!
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So abgespeckt, wie es eben nur geht, also nur Sängerin mit Gitarre, das war’s – und das funktionierte sehr gut, denn so intensiv waren die Songs. Die hier „Interludes“ genannten Tracks sind keine instrumentalen Ausflüge an der Gitarre, sondern die Stellen, an denen sie Geschichten zu ihren Songs erzählt, und das derart charmant, dass man sich auf jede Interlude freut. Bei manchen Konzerten würde man glatt was vermissen, wenn gut gelaunte Ansagen fehlen würden, wie beispielsweise bei Ray Wilson – und so auch hier.
Sie versuchte, so viele bekannte Songs wie möglich unterzubringen in der Hoffnung, dass das Publikum vielleicht den einen oder anderen Song wieder erkannte. Eine unbegründete Sorge offensichtlich. Zu ihren bekanntesten Songs zählen das wunderschöne ‚Jessie‘, wo mich die Stimme manchmal entfernt an Sandy Denny erinnert, ‚Society’s Child‘ oder ‚At Seventeen‘.
Über 20 Jahre nach dem Auftritt folgt nun dank MiG Music eine Veröffentlichung auf Doppel-CD – ein würdiges Tondokument einer beeindruckenden Songwriterin, die übrigens auch die Liner Notes (im März 2025) zu diesem Auftritt geschrieben hat.
Bewertung: 10/15 Punkten
Besetzung:
Janis Ian – vocals / guitars
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Abbildungen: Janis Ian