(49:33, CD, Digital; Noble Demon, 11.04.2025)
Knapp zehn Jahre liegt die letzte Veröffentlichung der Finnen zurück, im jetzigen Korsett findet sich nur noch ein einziges Originalmitglied mit Gitarrist Janne wieder. Nun gut, die wundervollen Klage-Vocals des alten Sängers Tuomas Tuominen finden sich nicht mehr ein auf dem aktuellen Output, waren diese doch mit sehr speziellen Vibes ausgestattet. Aber Finnland hat so einiges an Musikern zu bieten und mit Ex-Ghost Brigade Vokalist Manne Ikonen schafft man wohl mehr als adäquaten Ersatz. “Night Verses” ist klassischer Melancholic Metal finnischer Schule und sollte Fans zwischen Swallow The Sun, Before The Dawn, Sentenced, Entwine, Ghost Brigade und mittleren Katatonia gut rein laufen. Gerade die mächtigen Growls, also ein Mehr an Härte und Düsternis stehen dem menschenfressenden Baum richtig gut. Ikonen grollt wie in besten GB-Zeiten, weiß aber auch mit schmachtenden Vocals nebst orchestralen Streichern einiges an finnischer Melancholie hochzukochen. ‘To The Sinking’ sei exemplarisch genannt, hier findet sich wirklich alles wieder, was man an dramatisch symphonisch düsterem Nordic Metal gut und wertig finden darf.
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Die Produktion ist richtig schön kraftvoll auf den Punkt, kommt mit zupackenden Riffs und symphonischem Back-Up jedem Metaller zwischen Dark, Doom und Progressive Metal aus Skandinavien einige Schritte entgegen. ‘Ruins Of Insanity’ wogt unruhig hin und her wie die raue, nächtlich nordische See, erinnert mich an die starken Entwine-Zeiten – ja lang ist es her. So darf melancholisch kraftvoller Metal aus Finnland klingen, da höre ich sofort den Unterschied zu eher weniger zupackenden Varianten wie zuletzt die leider nur “gute“ Dawn Of Solace. ‘Seer’ und ‘Abandoned’ leben hier und da vom schroffen Growling, einer extra Portion an sattem Riffing, verlieren sich natürlich trotzdem gerne immer wieder in mäandernden fragilen Strophen/Refrains.
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Ich gebe zu, ich war ein heimlicher Fan der ursprünglichen Besetzung, erinnerten gerade die betont leidenden Vocals des damaligen Sängers an die genialen Niederländer von The Wounded. Aber die Vocals des Ghost-Brigade-Sängers machen natürlich von Hause aus eine gute Figur. Die Songs sind alle abwechslungsreich, haben mit dem fast zehnminütigen ‘Reflections’ einen schmerzhaft düsteren Doom/Goth-Hit als Rausschmeisser. Hier zeigt sich diese besonders sensitive Seite, die den Finnen hervorragend steht. Dies war ja schon bei der Ghost Brigade ähnlich, ließ man mal die Hüllen fallen und nahm das aggressive Moment aus dem Sound. Für alle Freunde der oben genannten Hochkaräter, hier gibt es eine Top-Alternative, für die es sich lohnt, auch mal in die Diskographie zurück zu schauen.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Line-up:
Manne Ikonen – Vocals (ex-Ghost Brigade)
Janne Markus – Guitar, Vocals (Ex-Poisonblack, ex-The Abbey)
Sakke Paavola – Guitar
Aksu Hanttu – Drums (Ex-Entwine, Tuoni, S-Tool)
Mika “June” Junttila – Bass (Mors Subita)
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Die Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Noble Demon zur Verfügung gestellt.