(60:04, CDr, Digital, Sound In Silence, 10.02.2025)
Musik, die sich ganz viel Zeit lässt. Und es auch in jeglicher anderen Hinsicht nicht eilig hat. Zwar bringt es der dreigeteilte Haupttrack des vierten Julien Demoulin-Longplayers lediglich auf 15 Minuten, wobei jeder Part derer fünf auf die Soundwaage bringen, die Remixe dieser Tunes machen aus der eigentlichen EP dann doch ein Fulltime-Album. Neben dem ‚HTDC-Remix‘ und dem ‚Foundation-Rework‘ ist es vor allem der ‚Zakè-Remix‘, der eine geschlagene halbe Stunde für sich beansprucht, in der dann allerdings nicht ganz so viel passiert.
Leben die ursprünglichen Klangcollagen von geringen Phasenverschiebungen der Sounds sowie durch die anreichernden Trompeten-/Flügelhornphrasen von Kelly O’Donohue, so lässt es der heute in Brüssel lebende französische Ambientmusiker im letzten Tune fließen…, und geht erst einmal einen Kaffee trinken. Bezüglich der Stimmung muss der Hörer schon ein wenig ausgeglichen sein und sich am effektivsten vorher einem intensiven Chill-Outing hingegeben haben, um die Ruhe und Geduld zu finden, „A Trial Of Distances“ in Gänze zu genießen, aufzunehmen und zu verstehen. Und: nur keine Hektik – Zeit ist relativ.
Bewertung: 8/15 Punkten
PS der Schlussredaktion: Oben in der Infozeile steht korrekt, aber nüchtern einfach nur CDr (Recordable). Das kann aber nur andeuten, was für handgefertigte Kunstwerke alle bislang gesehenen und gehörten SiS-Releases auch und gerade als physisches Objekt sind.
Surftipps zu Julien Demoulin:
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Abbildung: Julien Demoulin