(41:52, LP, CD, Digital; Sireena/Broken Silence, 27.09.2024)
Diese Mischung aus dem hysterischen Overdrive von Gretchen Van Fleet und der Psychedelik der frühen DeWolff (wenn auch hier ganz ohne Keyboards). Und dit Janze noch gesungen von einer Frau mit einer unverwechselbaren Stimme – recht tief, rauchig, aber dieser Vulkan kann jederzeit ausbrechen. Wie konnte das nur an einem vorüberrutschen, zumal die Band aus dem Rhein-Main-Gebiet bereits seit 2019 existiert und auf diesen Seiten auch durchaus schon gebührend gewürdigt wurde? Als Erklärung bleibt grad noch der klägliche Verweis auf die alltägliche Druckbetankung mit “neuer Musik”. Diese hier klingt aber “alt”. Ganz wundersam und ganz wunderbar retro. Das geht mit der crunchy distortion der alles zusammenhaltenden Gitarren-Riffs los, geht mit dem unverschämt nach Black Sabbath in ‘N.I.B.’-Zeiten, aber auch nach frühen Jefferson Airplane klingenden Bass weiter. Und dann noch diese Stimme – von Earth Kittschem Schnurren bis zu Deborah “Debbie” Craftschem Röhren in zwei Takten…
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mit ‘Again’ steigen wir in das bereits vierte Album der Formation ein. Und entschweben unwillkürlich spätestens beim herrlich nebligen Gitarrensolo in eine andere, verflossen geglaubte Welt. Der Zeit, als man mit glühenden Ohren die Heroen der Siebziger für sich entdeckte. ‘Soul Trip’ liefert weitere Thermik für unseren Flug, u.a. mit wollüstigen Robert-Plant-Schreien.
‘Flowers Of Evil’ – ja, ja, da hat das Dope mal wieder neben dem Baudelaire-Band im Regal gestanden. Ein weiterer wüster Trip, inklusive gekonnter jazziger Ausflüge.
Das langsame ‘December Bloom’ erblüht mit erneut ange-Doom-ter Hippie-Musik. Die Gitarre schafft es, hier teils nach Spinett zu klingen.
Und mit ‘Take Me Down’ wird (leider) auch schon wieder zur Landung angesetzt. Sehr sanft allerdings, der funky Sinkflug nimmt sich über 13 Minuten Zeit. Trotzdem fühlt sich das Ende ein wenig wie Entzug an. Aber Gemach, da sind jetzt ja noch die früheren Alben der Pfungstädter zu entdecken… Or you just play the narcissus AGAIN.
Bewertung: 12/15 Punkten
PS: Das hippieske Cardboard Sleeve reproduziert alle Texte, so wie sich das gehört. Und ist der adäquate Aufbewahrungsort für diese Pracht von einem Album.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Line-up:
Christiane Thomaßen – Gesang
Tomasz Riedel – Bass
Carsten Freckmann – Schlagzeug
Caio Puttini – Gitarre
Surftipps zu Giants Dwarfs And Black Holes:
Facebook
Instagram
YouTube
Bandcamp
Soundcloud
Spotify
Wikipedia
Abbildungen: GDaBH / Sireena