(33:58; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 27.09.2024)
Der englische Metal Hammer bezeichnete Heriot unlängst als “aufregendste neue Band des britischen Metals”. Doch wirklich neu oder spannend ist es nicht, was Heriot auf ihrem Debütalbum abliefern. Zwar lässt die Bezeichnung Industrial Metalcore einen interessanten modernen Crossover erwarten, doch verarbeitet die Band aus Bristol größtenteils altbekannte Zutaten. Denn obgleich das Genre Metalcore auf dieser Platte durchaus vernehmbar ist, sind es doch ganz andere Genres, die hier ihre Duftmarke hinterlassen: Black Metal, Thrash Metal, Deathcore, Doom und Sludge. Und ja, natürlich der Industrial Metal. “Devoured By The Mouth Of Hell” klingt so vielmehr nach den guten alten 90ern als nach dem mittlerweile auch gar nicht mehr so jungen Genre namens Metalcore. Wirklich aufregend ist das nicht, wirklich schlecht aber auch nicht.
Der Albumtitel “Devoured By The Mouth Of Hell” wäre als Beschreibung für dieses Debütalbum übrigens ausreichend gewesen, denn vom Schlund der Hölle verschlungen zu werden, könnte sich tatsächlich genau so anfühlen. Oder anhören. Nur, dass die Temperaturen auf dieser Plätte nicht höllisch heiß sind, sondern, aufgrund des Stilmixes, eisig kalt: Metalcore, der durch die Stimme Jake Packers schwer in Richtung Deathcore tendiert. Technische Brutalität wie seinerzeit bei Fear Factory und Thrash-Metal-Riffs im Stile der frühen Machine Head. Dazu Debbie Goughs Keifen, das jeder Black-Metal-Platte gut stehen würde.
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Doch gibt es auch andere, ruhige Klänge auf “Devoured By The Mouth Of Hell” zu vernehmen. Sludgig-doomige Passagen mit schleppender Atmosphäre, etwa in ‘Opaline’ oder ‘Visage’, die dem kalten Industrial, den brutalen Riffs und der Eiseskälte einen Kontrapunkt entgegenstellen und der Band besonders gut stehen. Passend dazu der Gothic-lastige Klargesang Goughs, der eine willkommene Abwechslung zu Gekeife und Growls bietet.
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Leider tauchen diese wirklich spannenden Kontraste auf “Devoured By The Mouth Of Hell” viel zu selten auf, sodass die Band ihr Potenzial mit allzu viel Härte ein wenig verpulvert.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Jake Packer – Vocals/Bass
Debbie Gough – Vocals/Guitar
Erhan Alman – Guitar
Julian Gage – Drums
Diskografie (Studioalben):
“Devoured By The Mouth Of Hell” (2024)
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.