[Stömb] – Massive Disturbed Meta Art

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(69:30, CD, Digital, Klonosphere, 17.03.2023)
Die Pariser Formation [Stömb] existiert bereits seit 2012 und dürfte zumindest regelmäßigen Besuchern des Euroblast Festivals ein Begriff sein. Nach zwei gutklassigen Alben und einigen EPs, präsentiert die Band nun mit “Massive Disturbed Meta Art” ein Album, welches sich thematisch mit psychedelischen Rauschzuständen und den einhergehenden spirituellen Erfahrungen befasst. Allerdings geht die hierfür zelebrierte Musik komplett an der Vorstellung von Schlaghosen, Hippies Hawkwind, Hendrix und Co. vorbei.

Stattdessen orientieren sich die Franzosen einmal mehr an instrumentalem Prog Metal, mit starkem Hang zum Post Metal. Kräftige Riffs, djentige, abgehackte Stakkato-Rhythmen und eine eher dunkle Atmosphäre spiegeln den Gesamteindruck wider.

Dabei klingt Album Numero drei tatsächlich mutiger, experimenteller und kontrastreicher, wie schon beim Opener ‘The Realm Of Delirium’ auszumachen ist. Laure Le Prunenec, die bereits mit ihrem Soloprojekt Rïcïnn und vor allem bei der Band Igorrr mit ihrer unglaublich voluminösen, wie variantenreichen Stimme für ungläubiges Kopfschütteln in der Szene gesorgt hat, veranstaltet bei diesem Song ein wahres Freudenfest. Leider bleibt es allein bei dieser einen Gesangsperformance auf dem Album.

Trotzdem erwarten den interessierten Hörer einige weitere Überraschungen, wie z.B. der kleine Shoegaze-Teil am Ende von ‘Sidereal Lucid Dreamer’, der Ausflug in den Dub Step bei ‘Kaleidoscope’, die herausragenden Synthwave-Eskapaden bei ‘The Extantrasy’ und ‘An Absence Of Sun’, sowie das Saxophon bei ‘Meta Art’, welches von Jørgen Munkeby, bekannt durch die norwegische Black Jazz-Band Shining, gespielt wird.

[Stömb] erinnern mit “Massive Disturbed Meta Art” stellenweise immer mal wieder an die polnische Band Indukti (Könnten auch endlich mal aus dem Quark kommen und was Neues veröffentlichen!), lassen aber an einigen Stellen unterm Strich dann doch zu wenig passieren, was bei fast 70 Minuten Spielzeit auch ermüdend sein kann. Grundsolide und technisch hochwertig in der Interpretation sind die Franzosen aber allemal und eine Empfehlung wert.
Bewertung: 11/15 Punkten

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Abbildungen: Klonosphere

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Über den Autor

Geschmacklich bin ich eigentlich schlecht in irgendeine Schublade einzuordnen. Ich mag sehr viele verschieden Arten von Musik, solange sie für mich einen gewissen Anspruch hat, mich interessiert, fesselt und vor allem berührt.

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[Stömb] – Massive Disturbed Meta Art

von Michael Büttgen Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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