
“Virtual Symmetry” ist bereits das dritte Album der schweizerisch-italienischen Formation gleichen Namens. Und das ist ernüchternd. Denn bei einer Band, die solch ein spielerisches Können besitzt, hätte man doch hoffen können, dass sie spätestens für die Produktion ihres Drittlings einen guten Songwriter oder zumindest einen richtungsgebenden Produzenten finden kann. Haben sie aber nicht! Und so gibt es auf “Virtual Symmetry” vor allem folgendes zu Hören:
• Songs, die durch die Bank lang und im Falle des Titelstückes sogar überlang sind,
• eine schier unerschöpfliche Quelle von Ideen, die zu selten ausgearbeitet und stattdessen einfach aneinander gereiht werden;
• einen Gitarristen, der sein technisches Können so breitbeinig zur Schau trägt, dass man als Zuhörer das Gefühl hat, ihm beim Masturbieren zu belauschen;
• einen Sänger, der mit einem unglaublichen Sangesvermögen auftrumpft, der aber nicht weiß, wo seine stimmlichen Grenzen liegen und diese regelmäßig überschreitet;
• einen Keyboarder, der gerne auf orchestrale Sounds zurückgreift, die jedoch so sehr nach Retorte klingen, dass sie das Album kleiner statt größer wirken lassen;
• eine Rhythmusfraktion, die viel zu oft die Taktarten ändert, sodass Stücke in Richtungen galoppieren, wo sie eigentlich nicht hinwollen,
• urplötzlich eingestreute italienischsprachige Passagen, die der sowieso schon viel zu opulenten Produktion eine weitere Schicht Pathos verleihen.
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So haben Virtual Symmetry mit ihrem selbst betitelten Album ein Werk geschaffen, das unfreiwilliger Weise als Blaupause für all das herhalten kann, was Prog-Hasser so sehr am Prog verachten.
Schade, denn das hätte wahrlich nicht sein müssen. Einzelne Momente und teils ganze Passagen sind für sich selbst genommen nämlich nicht nur überzeugend, sondern teilweise gar brillant. Mit ein wenig mehr Selbstbegrenzung, Richtung und Direktive hätte aus “Virtual Symmetry” nämlich ein fantastisches Album werden können. Die Musiker haben jedenfalls handwerklich das Potenzial dazu.
Bewertung: 6/15 Punkten (MBü 6, FF 6, KR 6)
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Besetzung:
Alfonso Mocerino (Drums)
Alessandro Poppale (Bass Guitar)
Marco Pastorino (Vocals)
Valerio Æsir Villa (Guitars)
Mark Bravi (Keyboards)
Gastmusiker:
Scream Chiummo (Vocals – track 3)
Diskografie (Studioalben):
“Message From Eternity” (2016)
“Exoverse” (2020)
“Virtual Symmetry” (2022)
Tourdaten:
w/ Evergrey + Fractal Universe *
w/ Paradise Lost + Obsidian Kingdom
11.10. 🇭🇺 Budapest, Barba Negra *
12.10. 🇦🇹 Graz, Dom im Berg *
13.10. 🇵🇱 Breslau/Wrocław, Akademia Club *
14.10. 🇦🇹 Wien, Viper Room *
15.10. 🇩🇪 Nürnberg, Hirsch *
16.10. 🇩🇪 Trier, Mergener Hof *
17.10. 🇨🇭 Luzern, Schüür *
18.10. 🇫🇷 Villeurbanne, Centre Culturel Oecumenique *
19.10. 🇪🇸 Barcelona, Sala Bóveda *
20.10. 🇪🇸 Madrid, Sala La Riviera *°
21.10. 🇪🇸 Villava, Sala Totem Aretoa *
22.10. 🇫🇷 Toulouse, L’Usine à Musique *
23.10. 🇫🇷 Paris, Petit Bain *
Surftipps zu Virtual Symmetry:
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Bandcamp (The Laser’s Edge)
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Discogs
MusicBrainz
Prog Archives
Metal Archives
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von cmm zur Verfügung gestellt.