Lorenzo Feliciati – Early Years

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Lorenzo Feliciati (unsigned, 17.12.21)(46:07, Digital, Eigenvertrieb, 2021)
Die Aufnahmen dieser Veröffentlichung stammen aus den Jahren 2004 bis 2006 und sind ein interessantes Dokument zur musikalischen Entwicklung des italienischen Bassisten, Komponisten und Arrangeurs Lorenzo Feliciati. Bereits damals wäre das Prädikat Edeljazz angebracht gewesen, die Stücke sind allesamt sauber ausgefeilt, pfiffig arrangiert und geschmeidig dargeboten. Einzig das Konzepthafte der späteren Alben (vgl. “Antikythera” von 2019) fehlt, die Stücke stehen also eher jedes für sich.
Es ist Musik zum Entspannen und genau Hinhören zugleich, was der geneigte Hörer als Qualtitätsmerkmal vermerken kann, der kritische Hörer jedoch gleichsam bemängeln könnte. Und genau da trennt sich natürlich, wie immer, die Spreu vom Weizen: Sehr edel kommt die Musik daher, ohne jedoch je die Contenance zu verlieren – schade eigentlich. Der Avantgenosse wird eventuell die Augen leicht rollen und vergeblich auf die spektakulären Ausbrüche warten. Aber hey, Avantgenossen sind eine seltene Spezies mit denen man nun wirklich keinen Blumentopf gewinnen kann?
Also denn, Ohren gespitzt, die Kopfhörer aufgesetzt und hinein in ein fein ziseliertes Klanggebilde.
Alle Stücke sind – na klar – stark am Bass orientiert. Er weist den Weg und ist stets sauber, sehr virtuos und betriebsam bei der Arbeit. Teils verträumt, manchmal opulent geht es zu Werke, immer anspruchsvoll und überraschend, nie belanglos.
Für Freunde edler Klänge und sauberer Instrumentenbeherrschung empfohlen. Und für Interessenten musikalischer Entwicklungen großer Musiker bestens geeigneter Ohrenstoff.

Bewertung: 11/15 Punkten

Line-up:
Lorenzo Feliciati – El Basses, El and Ac Guitars, Keys, Samples
Lucrezio De Seta – Drums on 1, 3, 4, 5, 6, 7, 8 – Percussions on 6
Agostino Marangolo – Drums on 2
Aidan Zammit – Keys on 2, 4, 7 – Strings arrangement on 2
Alessandro Gwis – Keys on 1
Davide Aru – El Guitar on 3,8
Désirée Petrocchi – Vocals on 3
Fabrizio Mandolini – Saxes on 5, 6

Surftipps zu Lorenzo Feliciati
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Rezension “Antikythera” (2019)
Rezension “Elevator” (2018)

Abbildungen: Lorenzo Feliciati

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Über den Autor

Baujahr '65 und somit (gerade noch so, also Glück gehabt) mit der 70s-Musik sozialisiert. Mitveranstalter brotloser Konzerte in Jena mit Schwerpunkt Jazzcore, Avant und allgemeiner Stehmusik. Leidenschaftlicher Musiksammler mit verdächtiger Neigung zu allen möglichen Abartigkeiten und Obskuritäten. Der seltsame Musikgeschmack ist gerne hier nachzuvollziehen: https://laut.fm/freakout

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Lorenzo Feliciati – Early Years

von Klaus Heuschkel Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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