Whitechapel – Kin

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Whitechapel – Kin (Metal Blade Records/Sonny Music, 29.10.21)

Credit: Jillian Savage

(47:46, Vinyl/CD/Digital, Metal Blade Records/Sony Music, 2021)
Die aus Knoxville, Tennessee stammenden Whitechapel gehen bereits auf das Jahr 2006 zurück und haben ihre musikalischen Wurzeln im Deathcore. Bereits ihr 2008er Zweitling “This Is Exile” erschien beim renommierten Label Metal Blade Records, bei dem sie heute, 13 Jahre später, noch immer unter Vertrag sind.

Im Oktober 2021 ist mit “Kin” nun bereits das achte Studioalbum der US-Amerikaner veröffentlicht worden und obwohl die Deathcore-Roots noch immer auszumachen sind, klingen Whitechapel im Jahre 2021 kontrast- und facettenreicher als jemals zuvor.

Thematisch schließt “Kin” an seinen 2019er Vorgänger “The Valley” an. Während dieser von den Kindheitstraumata eines fiktiven Chrakters handelte, erzählt die aktuelle Scheibe von den familiären Beziehungen des Protagonisten. Und obwohl nicht autobiographisch, hat Sänger Phil Bozeman auch eigene Erfahrungen in seine Texte einfließen lassen. So ist die stilistische Vielfalt des Albums also nur konsequent, da Whitechapel durch die Einflüsse aus so unterschiedliche Genres wie Progressive Death Metal, Nu Metal, Groove Metal Southern Rock und nicht zuletzt dem Deathcore die unterschiedlichen Gefühlswelten des Hauptcharakters darstellen kann.

Gefällig ist an “Kin” vor allem, wie kontrastreich Whitechapel dabei anfangs musikalisch agieren. Insbesondere durch den vermehrten Einsatz von Cleangesang im Zusammenhang mit melodischen Akustikpassagen entsteht so ein effektvoller Kontrast zu den teilweise brachialen Deathcore-Momenten.

Doch während diese Kontraste zu Beginn der Platte noch durch harte Breaks markiert werden, geraten die Übergänge zwischen harten Riffs und kräftigen Shouts einerseits und hymnenhaften Melodien und balladesken Strukturen andererseits immer fließender. Hierdurch verlieren Whitechapel unterm Strich zwar etwas an Überraschungsmoment, wirken im Ergebnis jedoch weitaus homogener.

Progressive Core mit Pop-Appeal sozusagen!
Bewertung: 11/15 Punkte (FF 11, KR 11)

Whitechapel – Kin (Metal Blade Records/Sonny Music, 29.10.21)

Credit: Alex Morgan

Tracklist:
1. ‘I Will Find You’ (4:54)
2. ‘Lost Boy’ (3:58)
3. ‘A Bloodsoaked Symphony’ (4:28)
4. ‘Anticure’ (5:35)
5. ‘The Ones That Made Us’ (4:10)
6. ‘History Is Silent’ (4:54)
7. ‘To the Wolves’ (3:53)
8. ‘Orphan’ (4:40)
9. ‘Without You’ (1:00)
10. ‘Without Us’ (4:37)
11. ‘Kin’ (5:37)

Besetzung:
Phil Bozeman (Gesang)
Ben Savage (Gitarre)
Alex Wade (Gitarre)
Gabe Crisp (Bass)
Zach Householder (Gitarre)
Alex Rüdinger (Schlagzeug)

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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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Whitechapel – Kin

von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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