(52:25, CD, Digital, Cuneiform Records, 2020)
Das Schöne bei Neuveröffentlichungen aus dem Haus Cuneiform ist, dass netterweise der Pressezettel mit dem Kommentar “File Under…” eine gewisse Grundrichtung vorgibt. Beim renommierten britischen Gitarristen Ray Russell lautet die komplette Beschreibung “File Under Jazz / Fusion / Experimental”.
Während Ray Russell in der Vergangenheit als Studiomusiker für Künstler wie u.a. Phil Collins, David Bowie, Jack Bruce, Bryan Ferry, Tina Turner oder Robert Plant tätig war, er als Komponist mit britischen und amerikanischen Fernsehserien oder Soundtracks seine Brötchen verdiente, ist sein Soloschaffen mehr von experimenteller Gitarrenarbeit im weiten Feld des Jazz Rock / Fusions bis hin zu atonaler Avantgarde geprägt. Weiterhin war er in den 70ern Mitglied bei Stackridge, bildete er zusammen mit Simon Phillips und Mo Foster die Band RMS.
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Bereits der Einstieg in sein neuestes, rein instrumentales Studioalbum, dem ersten Solowerk seit dem 2013er “Now, More Than Ever”, beweist die soundtechnische Vielschichtigkeit, die er aus seiner Fender Strat herausholt. Es beginnt bluesig-schräg mit Twang-Gitarre, geht über in Ambientgefilde, bevor elektronische Rhythmen die Musik in eine komplett andere Richtung lenken. Fließende Klangstrukturen beenden den knapp 10-minütigen, sehr passend betitelten Opener ‘Escaping The Six-String Cage’. Abwechslungsreich und bisweilen unvorhersehbar geht es weiter.
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Über all dem schwebt die Gitarre in weitgehend melodischer Textur, selbst wenn mitunter die Saiten erheblich kreischen und eine sehr breite klangliche Palette geboten wird. Trotzdem handelt es sich nicht um ein reines Gitarrenalbum, bekommt z.B. Simon Phillips bei ‘Turn Right At Ventura’ einen ausgiebigen Solopart spendiert. Bei dem in unterschiedlichen Zusammensetzungen eingespielten Material waren folgende weiteren Musiker beteiligt: Eric Baldwin (Sounds), George Baldwin (Bass, Chapman Stick), Chris Biscoe (Klarinette, Saxophon), Mo Foster (Bass), Nic France (Schlagzeug), Simon Phillips (Schlagzeug), Ralph Salmins (Schlagzeug) und Jim Watson (Keyboards).
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“Fluid Architecture” bewegt sich zum Großteil im lässigen, aber kraftvollen Jazz Rock, kurze soundtrackartige Elemente dürfen ebenfalls nicht fehlen. Gut gereift und edel präsentiert.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 13, KS 11)
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Abbildungen: Ray Russell / Cuneiform Records