Mariana Semkina – Sleepwalking

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(42:57, CD, LP, Kscope / Edel, 2020)
Nachdem ihr Bandkollege Gleb Kolyadin bereits ein beachtenswertes Soloalbum vorlegte, folgt nun Sängerin, Texterin und Co-Songwriterin Marjana Semkina mit ihrem ersten Solowerk. Dafür nennt sich der andere Teil des russischen Duos IamthemorningMariana Semkina“. Wie beim Kollegen sind auch hier einige namhafte Gastmusiker, wie z.B. Jordan Rudess, Nick Beggs oder Craig Blundell beteiligt. Natürlich steht sofort die Frage im Raum: Wie weit bewegt sich die Künstlerin fernab der Pfade der bisherigen Zusammenarbeit mit ihrem musikalischen Counterpart. Konkret – was ist auf “Sleepwalking” anders als bei der Stammband?

Um ehrlich zu sein, sehr groß ist der Unterschied keineswegs, man erkennt immer noch wer hinter dieser Musik steckt. Marjana Semkina verbindet vor allem kunstvoll arrangierten Pop mit Einflüssen aus Folk, Alternative und klassischen Elementen. Die Musik weist einen gewissen düsteren, melancholischen Unterton auf. Etwas Drama und jede Menge Emotionalität bestimmen den Sound der musikalischen Ideen der rothaarigen Elfe aus Sankt Petersburg.

Entstanden die Ideen zwar in einer vermehrt düsteren Lebensphase der Protagonistin, so wurde dennoch versucht, die Gefühle in kreative Energie zu kanalisieren. Daraus entstand leidenschaftliche, gleichfalls in sich gekehrte Musik mit gewissen Dynamiksprüngen, aber doch insgesamt etwas leichtgewichtiger und weniger fordernd als bei Iamthemorning. Der allgemeine Ansatz ist zwar etwas schlichter, von wunderbaren Melodien getragen und noch mehr auf die Stimme fokussiert, dennoch anspruchsvoll ausgedacht und umgesetzt. Während Gleb Kolyadin bei seinem musikalischen Alleingang sehr versiert seine sinfonische, progressive und klassische Ader auslebte, ist “Sleepwalking” im Grunde genommen mehr oder weniger ein etwas anders gelagertes Iamthemorning-Album, nur unter dem Namen Marjana Semkina.

Das Endresultat kurz zusammengefasst: 11 Songs auf 42 Minuten, dominiert von einer weichen, ätherischen zugleich anmutigen Stimme, verpackt in meist akustische, kammermusikalische geprägte Arrangements mit sehr viel Streichinstrumenten, die vom St. Petersburg Orchestra “1703” stammen.
Bewertung: 10/15 Punkten

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Abbildungen: Mariana Semkina / Kscope

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Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

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Mariana Semkina – Sleepwalking

von Kristian Selm Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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