Antoine Fafard – Borromean Odyssey

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(47:17, CD, Digital, Alliance Entertainment / Amplified Distribution, 2019)
Auf seinem sechsten Studioalbum “Borromean Odyssey” hat sich der kanadische Bassist / Gitarrist Antoine Fafard, der bereits in der Vergangenheit vermehrt namhafte Musiker um sich scharte, in einer ungewöhnlichen Powertrio Formation mit Todd Sucherman (Schlagzeug) und dem bereits auf seinen letzten Alben vertretenen Gary Husband (Keyboards) zusammengetan.

Während Fafard seit jeher im Jazz Rock / Fusion Bereich zu Hause ist, Multi-Instrumentalist Gary Husband auf diversen Veröffentlichungen als Keyboarder / Schlagzeuger von Level 42, U.K., Soft Machine bis hin zu John McLaughlin oder Billy Cobham sein Können unter Beweis stellte, ist gerade Sucherman die große Unbekannte. Seit rund 20 Jahren sitzt er bei der AOR Legende Styx an der Schießbude, doch bereits mit seiner Mitarbeit beim Projekt Finally George bewies er, dass musikalisch weitaus mehr in ihm steckt, als nur ein powervoller Rockdrummer. Deswegen trommelt er zwar auf “Borromean Odyssey” mitunter direkt auf den Punkt, lässt aber gleichfalls sein Gespür für dynamische Wechsel und schräge Takte erkennen.

Der internationale Dreier präsentiert sich als tighte, niemals zu verkopfte Einheit, bei der besonders die Tasten von Fender Rhodes bis analogen Synthesizerklängen in teils improvisierten Soli einen recht großen Raum einnehmen. Geschrieben und arrangiert von Antoine Fafard, lässt er seinen Mitstreitern den nötigen musikalischen Freiraum, hält jedoch gleichzeitig die musikalischen Strippen in der Hand.

So lässt man zwar das jazz-rockmusikalisches Können immer wieder aufblitzen, die 13 Songs (u.a. fünf kurze Überleitungen) sind jedoch so interessant und wechselvoll zusammengebaut, dass man hier eben nicht nur offensichtliche Musik für Musiker geboten bekommt. Die anspruchsvolle, gleichzeitig recht lässige und relaxte Musik punktet neben dem flüssigen, schwungvollen Groove, besonders mit den bereits erwähnten analogen Keyboardklängen.

Antoine Fafard hat damit wiederum ein interessantes, rein instrumentales Album auf die Beine gestellt – fordernd und zugänglich zugleich.

Auf der Website des Künstlers sind noch erweiterte Informationen zum Album erhältlich, wie z.B. Videofiles vom kompletten Album, diverses Filmmaterial der Aufnahmesessions, sowie ein Boxset unter dem Namen “Hexalogy 2011-2019”, welches nicht nur die bisher sechs erschienen Soloalben, sondern ebenso ein 100-seitiges Booklet enthält.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 11, KS 11)

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Abbildungen: Antoine Fafard / Alliance Entertainment

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Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

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Antoine Fafard – Borromean Odyssey

von Kristian Selm Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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