Octafish – Pause Play Stop Rec

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(40:41, Download, Vinyl, Octafish, 2018)
“Industrial Fake Jazz” umschreiben Octafish ihren Stil laut Homepage, Jazz / Progressive Jazz steht beim Vertrieb CD Baby – doch keine Angst, wer beim Wort Jazz sonst immer gleich kalte Füße kriegt, wird hier eines Besseren belehrt.

Einige Jahre war es im Veröffentlichungssektor um die Instrumentalformation aus dem schwäbischen Reutlingen sehr ruhig, doch mit “Pause Play Stop Rec” kehrt die Formation, beim Album bestehend aus Ivano Abetin (Fretless Bass, Fagott), Wieland Braunschweiger (Schlagzeug), Thomas Denzel (Chapman Stick, Warr Guitar), Raimund Gitsels (elektrische Violine), Frank Messmer (Synthesizer) und Heiner Willers (Gitarre), überaus vital zurück. Dabei ist der Albumtitel programmatisch gemeint, wie die Band ganz unumwunden zugibt: “Ist knackig kurz und geil geworden”.

Zwar erkennt man in den nervösen und ereignisreichen Kompositionen einen überaus beachtlichen Jazz Rock Geist, doch gehört hier jede Menge Humor und ein freigeistiger musikalischer Streifzug quer durch 80s Wave, fordernden Rock, Elektronik, Improvisation und gewisse zappaeske Einfälle genauso dazu. Irgendwie erinnern einen Octafish an eine weniger Metal-lastige Version von Panzerballett, statt mit Saxophon, eben mit Violine, nur dass Octafish eben bereits seit den frühen 90ern aktiv sind. Der Zappa Vergleich kommt übrigens nicht von ungefähr, interpretierte die Band in der Vergangenheit immer wieder Titel aus dessen Ouevre, spielte man Anfang des Jahrtausends u.a. mit ex-Zappa Gitarrist Mike Keneally auf der Zappanale, trat aber ebenso auf dem Freakshow Artrock Festival oder dem Herzberg Festival in nachhaltige Erscheinung.

Kompliziert, bisweilen technisch crimsonesk, gleichwohl von erkennbaren, griffigen Motiven und groovigen Harmonien durchzogen. Wild und ungestüm, aber bei Bedarf wiederum beschwingt besinnlich und rhythmisch hypnotisch, wie z.B. der Opener ‘Rakkamoby’. Die energetische Musik von Octafish ist voll Widersprüche, aber trotzdem konsequent und auf ganz eigene Weise zugänglich. Auch hier lohnt es sich nochmals die Band zu zitieren ” Neue Octafish-Stücke präzise durchkomponiert und abgecheckt. Vertrackt und immer tanzbar. Typisch Octafish.”

Erhältlich ist das Album übrigens neben dem digitalen Format, ebenso als Vinylausgabe, zugleich man im April ebenfalls einige deutsche Bühne unsicher macht.
Bewertung: 12/15 Punkten (KR 11, KS 12)

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Abbildungen: Octafish

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Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

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Octafish – Pause Play Stop Rec

von Kristian Selm Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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