New Pictures At An Exhibition
Marcus Schinkel bzw. Voyager IV waren wirklich spitze: Aus dem Projekt ist in den zwei Jahren, seit wir sie das letzte Mal sahen, eine echte Band entstanden. Der Sänger und Multiinstrumentalist Johannes Kuchta hat eine prominente Rolle in der Band eingenommen und sich zum zweiten Frontmann entwickelt, auch wenn Marcus immer noch den Ton angibt. Zwar sind die „Bilder einer Ausstellung“ immer noch die Grundlage der Musik, doch die daraus entwickelten Stücke entfernen sich immer weiter von Emerson, Lake & Palmers Version (welche die Grundlage des Konzepts ist) – was ich aber nicht schlecht finde.
Mitunter klingt die Band ein bisschen wie Genesis in der Duke-Phase, aber sehr oft einfach wie eine moderne Jazzband, die den Pop bzw. Prog für sich entdeckt hat. Emerson, Lake & Palmer kommt klanglich und musikalisch nur in den wenigsten Stücken vor, aber wenn, dann richtig. ‘Take a Pebble’ war ein Highlight des Abends, weil Schinkel die Pianosaiten wie im Original gezupft hat – und natürlich, weil sein Pianosolo (voller ELP-Zitate und mit ‘Tarkus’ als Finale) im Mittelteil so unheimlich dicht und stark war. Ich nehme an, dass er es zuvor notiert hat, weil selbst er sich so etwas wohl kaum aus dem Ärmel schütteln kann. Die Zugabe war – wie schon oft – ‘I talk to the Wind’.
Die Spielfreude der Band ist unheimlich groß. Wie locker diese vier erstklassigen Musiker die komplexen Stücke präsentieren, ist einfach wunderbar.
Diese Band müsste eigentlich auch bei der Night of the Prog spielen. Ich bin mir sicher, dass die Band ein noch viel größeres Potential hat. Wir sind schon sehr auf das neue Album gespannt, was wohl im zweiten Quartal diesen Jahres herauskommen wird.
Text u. Live-Foto: Wolfgang Merx
Surftipps zu Voyager IV/ Marcus Schinkel:
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3 Kommentare
Dieser Rezension kann ich mich nur 100% anschließen. Ich war auch auf dem Konzert und auch ich fände es sehr schade, wenn diese musikalisch erstklassige Band lediglich eine regionale Größe bliebe, aber es ist halt in der heutigen Zeit nicht einfach … ein Freund von mir war auf meinen Empfehlung hin einen Tag zuvor bei dem Konzert in Dortmund. Auch er war begeistert, Aber mit ihm leider nur ca. 30-40 zahlende Zuschauer. Anyway … deshalb gibt es ja zum Glück auch Betreutes Proggen!
Toller Artikel, 1000 Dank, Wolfgang Merx. PS: “Diese Band müsste eigentlich auch bei der Night of the Prog spielen”—Das haben wir dann auch gemacht:)
Johannes, sehr gerne! Hoffentlich wird bald Neues von euch zu hören sein.