(59:60, CD, Finestnoise/Radar, 2018)
Das internationale Trio Behind Closed Doors besteht aus dem deutschen Musiker Christoph Teuschel, dem schwedischen Bassisten Fred Jacobsson und dem ungarischen Schlagzeuger Peter Somos.
Als Gitarrist nahm Christoph Teuschel u.a. an einem Workshop des Jazzers Torsten DeWinkel teil. Er beherrscht somit verschiedene Spieltechniken, sowie unterschiedliche Stilistiken. Als Profimusiker ist er bisher jedoch nicht in Erscheinung getreten. Im Bandkontext verantwortet er hauptsächlich die Kompositionen und die konzeptionelle Ausrichtung. Dies beinhaltet die Gestaltung der Videos, sowie die Bildkollagen.
Fred Jacobsson, studierter Bassist, spielt in mehreren Projekten. In dem Ensemble für zeitgenössische Musik Temko ist er neben seiner Funktion als Bandmitglied für das Sound Design und die Elektronik zuständig. Als Gastdozent war er am Konservatorium in Glasgow tätig.
Der aus Ungarn stammende Schlagzeuger Peter Somos kann neben dem Jazzstudium an der Cedars University For The Arts, Rotterdam auch eine umfangreiche Karriere als Musiker in verschiedenen Bands mit Auftritten rund um den Globus vorweisen.
“Metanoia” ist ihr zweites Album. Aufgenommen wurde es zum Teil in Polen, der Mix des Albums fand in den deutschen Woodshed Studios statt. Die CD enthält elf Titel, die rein instrumental gehalten sind. Den Hörer erwartet Progressive Metal, der kalt, brutal und mechanisch dargeboten wird. Alles klingt so, wie es sein soll und wie es im Genre typisch ist. Die Gitarre spielt verzerrte Dissonanzen, der Bass ist das Bindeglied zu dem Schlagzeug und dieses klingt knallig durch vertracktem Rhythmus. Ganz sparsame, selten eingeworfene Keyboardsounds unterstützen und dienen dabei eher als Effekt. Um ihre Musik mit Vergleichen zu belegen werden Meshuggah oder sogar Tool genannt. Die Ausgefeiltheit und Raffinesse von gerade letztgenannten, werden jedoch bei weitem nicht erreicht. Mit zunehmender Spieldauer des Albums steigert sich zwar die Formation, aber alles klingt zu sehr wie mit dem Reißbrett entworfen und bleibt emotionslos. Die wenigen Highlights, die das Albums aus der Beliebigkeit heraushebt, sind schnell aufgezählt. Beispielsweise der dritte Titel ‘String Theory’. Er überrascht mit einem Bass, der zum Teil in Slap Technik gespielt wird. Zusätzlich ist dieses Mal der Einsatz des Keyboards deutlich zu vernehmen. Aber leider wird auch in diesem Titel wieder durch die brachiale Gitarre jede Feinheit zu Nichte gemacht. In ‘Terra Damnata’ zeigt der Gitarrist sein ganzes Können. In einem Zwischenteil wird eine cleane Gitarre gespielt, deren Harmonien fast klassisch zu nennen sind. Zusätzlich erzeugt der Synthie fast Tubular Bells ähnliche Klänge. Das sind ungewohnte, jedoch höchst willkommene Klangfarben. Track Nummer fünf ‘Pulmo’ ist das Intro auf das nachfolgende Stück ‘Prosa’. Hier gönnt man dem Hörer endlich mal eine Pause. Er ist der einzige ruhige Titel das Albums. In dem letzten Stück des Albums ‘Timoka’ verwendet das Trio die Laut-Leise Stilistik und baut damit einen schönen Spannungsbogen.
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Instrumentaler Progressive Metal, wie er typischer nicht sein kann. Die-Hard Fans des Genres können bedenkenlos zugreifen. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass die studierten Musiker ihr Potential nicht ausreizen. Somit ist es eine vertane Chance, um ein Alleinstellungsmerkmal für sich zu beanspruchen. Diese Spielweise kennt man zu häufig von anderen Gruppen. Aus diesem Grund bleibt ein etwas fader und zum Teil langweiliger Longplayer übrig. Diese Musik bedarf einer Optimierung und vielleicht können sie beim nächsten Mal überzeugen. Daher: Durchschnitt.
Bewertung: 7/15 Punkten (MD 7, KR 10)
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