Long Distance Calling – Trips

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LongDistanceCalling-Trips-2016-FrontCover(48:55, CD, InsideOut/Universal, 2016)
“Trips” irritiert erheblich, u.a. die lieben Kritikerkollegen. Das wird kaum Zufall sein, ändert aber nichts daran, dass der Gewohnheits-Progger (oder meinetwegen: Postrock-Spießer) in uns sich die alten Zeiten verstohlen zurückwünscht – am Konservenregal und livehaftig.

Innere Anzeichen des Wandels: (hausinterner) Wechsel von Superball zu InsideOut Music; Beauftragung von Produzent Vincent Sorg (u.a. Donots, Böhse Onkelz, Die Toten Hosen, Extrabreit, In Extremo); Abschied von Teilzeit-Sänger Martin “Marsen” Fischer, der allerdings “Trips” mit Tasten und Elektronika noch nachhaltig geprägt hat; Übernahme des Mikrofon-Jobs durch Petter Carlsen (und eine enorm verhallte Erzähler-Stimme), was LDC klanglich ein wenig vom Postrock in Arcane- oder TesseracT-Gefilde rückt.

Doch losgehen tut der Trip mit “Ist das die richtige CD?”-Effekten durch hier wenig erwartete Alan-Parsons-Project-Loops und fiese Techno-Quietsch-Keyboards sowie Vocoder-Einsätze bei ‘Getaway’.

Auf die gewollte Provokation und unseren resultierenden Fluchtreflex folgt mit ‘Reconnect’ zwar noch keine Verbindung zu alten Stärken, aber doch immerhin ein melodischer, geradezu mitsingbarer Rocksong. Ähnliches ließe sich über das anfänglich tiefere Stimmlagen aufsuchende ‘Lines’ sagen.

Alte Fans werden die Instrumentals ‘Trauma’ und insbesondere das mit herrlichem Slide-Spiel veredelte ‘Momentum’ tröstlich finden, vermutlich auch den abschließenden Longtrack ‘Flux’. “Trips” ist u.a. als Doppel-LP incl. CD erhältlich.
Bewertung: 10/15 Punkten

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"everything happy, and progressive, and occupied" K. Grahame, The Wind In The Willows

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Long Distance Calling – Trips

von Klaus Reckert Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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