Power Metal
(47:15; Vinyl, CD, Digital; Steamhammer/SPV; 26.09.2025)
Nicht nur für uns, sondern für alle Menschen gilt: Wir müssen rauskommen aus dem destruktiven Mindset, das derzeit überall zu finden ist.
Eine interessante Inspiration für ein Metal-Album. Während in der Vergangenheit Metal doch eher für Rebellion, Widerstand oder einfach nur "Good Friendly Violent Fun" stand. Aber man kann Rage nur recht geben: Teils gesteuerte, negative Wahrnehmung vergiftet unser Zusammenleben. Und deswegen lautet die Botschaft des Albums: Denkt für euch selbst! Und glaubt nicht alles, was man euch erzählen will!
Diesen positiven Vibe spürt man auch bei den Songs. Nehmen wir zum Beispiel 'Innovation', der bereits am 12. September veröffentlicht wurde. Millimetergenaues High-Speed-Riffing, gefolgt von einem für Rage-typischen, melodischen Mit-Sing Refrain. Für sich genommen nicht ungewöhnlich, aber im Gesamtpaket sehr frisch und ganz und gar nicht wie eine Band, die bereits 27 Alben ("A New World Rising" eingeschlossen), elf EPs und vier Live-Alben veröffentlicht hat und sich einfach auf ihren Lorbeeren ausruhen möchte.
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Das Album hat aber noch viel mehr: Da wäre das schon fast New-Metal-angehauchte 'Fear Out Of Time', das sich so richtig schön heavy bis zu einem epischen Refrain aufbaut. Gekrönt wird das Ganze dann durch ein Gitarrensolo, das schon mehr wie ein Song im Song wirkt. Hammer. Dazu später mehr.
'We'll Find A Way': Was ist das bitte für ein brutaler Kracher? Gleichzeitig ein wenig verspielt, mit seinen schnellen, zweistimmigen Einwürfen fast schon progressiv, aber insgesamt doch düster.
Auch sehr erfreulich ist das Remake ihres bereits 2001 veröffentlichten Western-Boogie-Songs 'Straight To Hell'. 2001 noch mit eher pappigen Drums, etwas schüchternem Gesang, aber schon für damalige Zeiten kraftvollem Riffing. Die Version von 2025 hingegen geht so richtig nach vorne. Besonders auffällig finde ich den deutlich verbesserten Gesang. Insgesamt muss man feststellen, dass Peavy massiv an seinem Gesang gearbeitet hat, was dem Album und auch dem Gesamtsound der Band enorm gut tut.
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Und das Beste zum Schluss: Die Gitarrenarbeit auf diesem Album. Da ich Rage nach 1987 nicht mehr so rege verfolgt habe, deshalb auch die Viktor-Smolski-Ära an mir vorbeiging, stelle ich hier keinen Vergleich an. Was Jean Bormann auf dem Release abgeliefert hat, ist Weltklasse. Ob es aberwitzig schnelle Riffs, beton-schwere Stampfer, Akustikgitarren-Einlagen oder epische Intros wie bei 'Next Generation' sind, alles ist perfekt gespielt und mit einer Inbrunst vorgetragen, wie ich sie zuletzt bei Zakk Wylde bei seinem Ozzy-Debut bei 'No Rest For The Wicked' erlebt habe. Die Gitarrensoli immer bis zum letzten Vibrato-Schlenker arrangiert und enorm kraftvoll vorgetragen.
Das neue Album von Rage ist ein abwechslungsreiches Metal Album, das keine Wünsche offen lässt. Zeitgemäße Top-Produktion, abwechslungsreiches Songwriting, ausgezeichnete Musiker am Werk und eine Message, die man sofort unterschreiben kann.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Besetzung:
• Peter "Peavy" Wagner - Gesang, Bass
• Jean Bormann - Gitarre
• Vassilios “Lucky” Maniatopoulos - Drums
Surftipps:
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Steamhammer zur Verfügung gestellt.