Hardcore • Noise Rock • Shoegaze • Art Rock
(32:16, Vinyl, CD, Digital; Sargent House, 01.08.2025)
Vor zwei Jahren lieferten The Armed mit "Perfect Saviors" ein überdrehtes Spiel aus Pop-Überhöhung und Noise-Wahnsinn. Diesen Sommer folgte mit "The Future Is Here And Everything Needs To Be Destroyed" der radikale Gegenschlag: Der Titel ist Vorschlaghammer, und genau so klingt die Platte – dichter, roher, ehrlicher.
Textlich ist sie eine Abrechnung mit Gegenwart und Zukunft: Entfremdung, Konsumwahn, politischer Stillstand und das Gefühl, dass die eigene Stimme in all dem Lärm zu verstummen droht. Statt Antworten gibt es Zerrbilder und Wut – die Songs stellen die Frage, wie man in einer Welt voller Überfluss und Leere überhaupt noch echte Regungen bewahren kann.
Der Opener 'Well Made Play' wirft uns mit Geschrei, dissonanten Gitarren und wütender Energie sofort ins Chaos.
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'Purity Drag' verbindet Nirvana-Schmutz mit Foo-Fighters-Chorus, sogar ein Dancefloor-Beat blitzt auf. 'Kingbreaker' liefert Bassdominanz und harte Breakdowns,
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während 'Grace Obscure' elektronische Raserei mit doomigen Momenten paart.
Mit 'Broken Mirror' (feat. Prostitute) kommt das brutalistische Zentrum: noisy, droney, kompromisslos.
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Danach öffnet 'Sharp Teeth' die Tür zu fragiler Melodik, 'I Steal What I Want' klingt fast radiotauglich, wie ein verlorener Hit von The Killers. 'Local Millionaire' schreit sich wieder wütend den Frust von der Seele, während 'Gave Up' nachdenklicher und luftiger wirkt.
Der längste Song „Heathen“ überrascht mit ätherischem Gaze, gehauchtem Gesang von – vermutlich – Cara Drolshagen und einem feinen Saxofon (Patrick Shiroish) – einer der stärksten Momente der Platte. 'A More Perfect Design' beendet alles mit kakophonischem Aufschrei und dem Appell:
Don’t let it make you numb!
Weniger Konzeptkunst, mehr roher Ausdruck – so präsentiert sich das Kollektiv 2025. "Perfect Saviors" war Neonlicht, "The Future Is Here And Everything Needs To Be Destroyed" ist der Molotow-Cocktail danach: lodernde Wut, die keinen Schönheitspreis gewinnen will, aber dafür umso härter trifft. Schön hat der Weltuntergang selten geklungen.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Cargo Records zur Verfügung gestellt.