
Metalcore • Industrial • EDM • Djent
(43:50; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music; 16.05.2025)
Als ich Pridian beim 2024er Euroblast zum ersten Mal sah, war ich noch nicht sicher, ob ein estnischer Metalcore-Morgen das Richtige für meinen leicht verkaterten Schädel wäre. Doch das Quartett überraschte mit einer erstaunlich atmosphärischen Ruhe zwischen den Ausbrüchen – eine gewisse cineastische Weite, die sich nun auch auf "Venetian Dark" wiederfindet.
Schon die Opener 'The Downfall Of Apathy' und 'Cyanide Dreams' verdeutlichen, dass das Debütalbum der Band nicht nur auf die pure Wucht setzt, sondern auf erzählerische Spannung. Pridian verbinden moderne Metalcore-Elemente mit einer fast futuristischen Klangästhetik, in der EDM-Schimmer, Djent-Riffs und sphärische Synthflächen aufeinandertreffen. Man spürt die Liebe zum Song, nicht zur bloßen Technik – und das hebt sie wohltuend von vielen Szenevertretern ab.
Tracks wie 'Out For Blood'
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und 'DINY' wuchten sich mit Energie und Struktur durch den Mix,
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während 'Darker Tides' eine dunkle, fast Korn-artige Tiefe anstimmt. Besonders beeindruckend ist die Fähigkeit der Band, Chaos und Kontrolle miteinander zu verweben – am deutlichsten in 'Void Resonance', wo alles ineinander zu kippen droht, aber nie ganz zerfällt.
'Near Dark' besticht durch einen megaeingängigen Chorus uns cineastische Synthie-flächen,
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genau wie auch das ähnlich geartete 'Ruin'. 'idollust' hat sogar etwas mystisch-sakrales an sich, wie manch ein Track von Sleep Token.
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Das instrumental gehaltene 'Synthetic Salvation' steckt ganz tief im Industrial Ambient und ist eine Art Intermezzo vor dem folgende Abschlussduo, bestehend aus 'Convoy', bei dem weiche Synths und Clean-Gesang auf kontrollierte Ausbrüche treffen,
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und 'Endless', bei dem die Balten noch einmal mit einem Djent-Gewitter in die Vollen hauen.
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"Venetian Dark" klingt hochmodern, glatt produziert, und dennoch steckt dahinter eine spürbare Handschrift: eine Gruppe, die Atmosphäre über Aggression stellt, ohne ihre Schärfe zu verlieren. Pridian haben mit diesem Album ein Debüt geschaffen, das die Idee von Metalcore um eine erzählerische, fast filmische Dimension erweitert.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Besetzung:
• Laur Lindmäe - vocals
• Jörg-Erik Hanikat - guitar
• Martin Randalut - guitar
• Robert Leht - drums
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.

