
Melodic Death Metal • Adult-Oriented Death Metal
(40:20; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music; 07.11.2025)
Manchmal veröffentlicht eine Band ein neues Album und man weiß sofort: Hier wollten keine jungen Wilden die Welt umkrempeln – hier haben erwachsene Menschen in Ruhe ihr Melo-Death-Häuschen frisch gestrichen. Genau so klingt "May The Bridges We Burn Light Zhe Way", Omnium Gatherums jüngstes Geschenk an all jene, die schon länger wissen, dass Melodie wichtiger ist als Moshpit-Aerobic.
Der vielzitierte Begriff Adult-Oriented Death Metal ist dabei erst ein Lacher und dann erschreckend treffend. Denn was Markus Vanhala & Co. hier zusammenschrauben, ist Melo-Death mit Wohlfühlfaktor: melodische Leads, hübsch gesetzte Keys, cleane Refrains, die teilweise so radiofreundlich sind, dass man sich wundert, warum 'My Pain' oder 'The Last Hero' nicht längst zwischen Nickelback und Disturbed laufen. Würde man die harschen Vocals rausnehmen, wäre die Tür zum Metal-Mainstream weit offen.
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Und auch 'Walking Ghost Phase' ist ein Banger mit Wohlfühl-Synthies, verspielten Gitarrenmelodien und ordentlich Biss.
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Das hymnische 'Ignite the Flame' hingegen wirkt etwas technischer und ist leicht progressiv eingefärbt.
Thematisch gibt’s Straßenpoesie in 90er-Jahre-Farben – Verzweiflung, Rebellion, Großstadttristesse – und mit 'The Darkest City' auch einen Song, den die Band selbst unisono zum Highlight erklärt.
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Tatsächlich wirkt er cineastischer und größer als der Rest, der sich oft auf angenehm konsumierbare Eingängigkeit verlässt, im Laufe des Albums aber generell ein wenig an Reiz verliert, v.a. auch, da Omnium Gatherum mit den drei letzten Stücken 'Streets of Rage', 'Barricades' und 'Road Closed Ahead' keine weiteren Akzente setzen können.
Produktionstechnisch hat man erneut den "Jens Bogren macht das schon"-Joker gezogen, die Vocals wurden sogar auf derselben SSL-Konsole aufgenommen wie Queens 'Innuendo'. Schadet nicht. Das Album ist sauber, druckvoll, unter 45 Minuten – kein Gramm Fett, aber eben auch kein extremer Muskelkater.
Unterm Strich ist das hier ein ausgesprochen gefälliges Melodic-Death-Metal-Album ohne Ausfälle, aber auch ohne echte Ausreißer nach oben. Man hört es sehr gerne, man lässt es laufen, man fühlt sich gut – und wenn es vorbei ist, fehlt einem doch nicht wirklich etwas. Die Brücke brennt, ja – aber sie rußt mehr, als dass sie den Himmel erhellt.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Besetzung:
• Jukka Pelkonen - vocals
• Markus Vanhala - guitars, clean vocals
• Aapo Koivisto - keyboards
• Mikko Kivistö - bass, clean vocals
• Atte Pesonen - drums
Surftipps:
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise Oktober Promotion zur Verfügung gestellt.

