Melodic Death Metal
(42:41; Vinyl, CD, Digital; (Century Media/Sony Music; 28.03.2025/10.10.2025)
"Blood Dynasty" – der Titel schreit nach Pathos, Thronbesteigung und mindestens drei zerschmetterten Schwertern im Intro. Tatsächlich regiert hier aber nicht der Opernchor, sondern die eiserne Hand des Riffs. Arch Enemy liefern das, was sie am besten können: kompromisslose Energie, viel Melodie und das Gefühl, dass ihre Dynastie auf Gitarrensaiten gebaut ist.
'Dream Stealer' eröffnet mit schwerem, beinahe sakralem Orgelintro – der Moment, bevor das Donnerwetter losbricht. Dann: Explosion. Rasend, wütend, alles niederbrennend. Ein Schlachtfeld aus Riffs, gekrönt von einem mehrstimmigen Chorus. Altersmilde? Fehlanzeige.
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'Illuminate The Path' zeigt sich hymnisch, majestätisch, fast stadiontauglich. Alissa White-Gluz wechselt grandios zwischen Growls und Cleans, das Gitarrensolo glänzt melodisch, ohne an Härte zu verlieren – kontrastreich und ohrwurmtauglich.
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'March Of The Miscreants' marschiert im besten metallischen Sinne. Anfangs technisch und sperrig, entfaltet er sich zu einem packenden Song mit mächtigem Chorus und „Schlachtgeschrei“ im Background – tiefgründig und großartig.
'A Million Suns' galoppiert mit treibenden Strophen und großem Refrain, bleibt aber etwas blass. Kein Ausfall, eher ein Bindeglied zwischen den Highlights.
'Don’t Look Down' bringt das Gleichgewicht aus Härte und Eingängigkeit zurück – schnell, direkt, mitreißend. Eine Nummer, die auf der Bühne zünden dürfte.
'Presage' bietet als kurzes Instrumental mit Akustikgitarre und klassischen Elementen eine Verschnaufpause – hübsch, aber etwas verschenkt. Eingebettet in einen Song hätte es stärker gewirkt.
'Blood Dynasty' selbst ist das Zentrum des Albums: hymnisch, düster, kraftvoll. Eine Metal-Hymne voller Pathos und Melodie, sinnbildlich für Arch Enemys eiserne Regentschaft.
'Paper Tiger' kommt breitbeinig daher – Single mit politischer Botschaft, prägnantem Riff und Ohrwurmrefrain. Laut, direkt, unmissverständlich: Arch Enemy pur.
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'Vivre Libre' überrascht: ein Edith-Piaf-Cover, auf Französisch, ganz ohne Growls – und es funktioniert! Alissa zeigt ihre stimmliche Bandbreite. Stilbruch, ja, aber ein gelungener und emotionaler.
'The Pendulum' kann danach nicht ganz überzeugen – solide, aber unspektakulär. Nur die cembaloartigen Klänge im Mittelteil stechen hervor.
'Liars & Thieves' beendet das Album mit einem intensiven High-Speed-Finale. Galoppierende Rhythmen, mitreißende Leads – so muss Metal klingen.
Produziert von Jens Bogren und Tony Lindgren: wuchtig, detailverliebt und mit genau der Portion Schmutz, die verhindert, dass alles zu glatt klingt. Arch Enemy erfinden das Rad nicht neu – aber das müssen sie auch nicht. Sie herrschen einfach weiter über ihr Reich – entschlossen, unnachgiebig, majestätisch.
Bewertung: 12/15 Punkten
P.S.:
Am 10. Oktober 2025 wurde "Blood Dynasty" digital als Expanded Deluxe Edition neu aufgelegt, als Vorgeschmack auf die anstehende Europatournee zusammen mit Amorphis und Eluveitie.
Zu hören gibt es mit 'Break The Spell' und 'Moths' dabei zwei schon zuvor als Bonus-Tracks erhätliche Stücke sowie mit 'Lacrymatory' eine brandneue Nummer.
Insbesondere das als Single veröffentlichte 'Break Thge Spell' kann dabei mit seinem hymnenhaften Wesen überzeugen und schließt nahtlos an Qualität und Stil des Albums an.
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Mit 'Moths' hingegen packen Arch Enemy die Oldschool-Thrash-Keule aus und mit 'Lacrymatory' stecken die Schweden ihren Melodic Death ins Therion-Gewand.
Wäre zu schade gewesen, wenn uns diese Tracks durch die Lappen gegangen wären.
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Besetzung:
• Alissa White-Gluz – Gesang
• Michael Amott – Gitarre
• Jeff Loomis – Gitarre
• Sharlee D’Angelo – Bass
• Daniel Erlandsson – Schlagzeug
Gastmusiker:
• Per Wiberg – Keyboards ('Presage' & 'Illuminate The Path')
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Surftipps zu Oktober Promotion: zur Verfügung gestellt.